Bei Luxus-Reise klicken die Handschellen
Drogenboss verhaftet, weil seine Frau Urlaubsfotos postet
Aktualisiert am 26.01.2025 – 16:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Drogenboss wird wegen Kokainhandel gesucht. Weil seine glamouröse Ehefrau sich in den sozialen Netzwerken zur Schau stellt, klicken schließlich die Handschellen.
Der Anführer eines Drogenkartells ist in Großbritannien festgenommen worden, nachdem seine Ehefrau Schnappschüsse vom Luxusurlaub des Paares im Internet veröffentlicht hatte. Treue Follower des Paares: die Ermittler der US-Drogenvollzugsbehörde DEA. Da diese nun wussten, wo sich der Gesuchte aufhielt, konnte Luis Manuel Picado Grijalbo am 29. Dezember aufgrund eines internationalen Haftbefehls in der Nähe der London Bridge festgenommen werden. Ihm wird Kokainexport aus Costa Rica vorgeworfen. Das Land lässt nur selten die Auslieferung von Kriminellen zu. Die Ermittler mussten also nur warten, bis der 43-Jährige verreiste.
Ungewollt behilflich war ihnen dabei Grijalbos schöne Ehefrau, Estefania McDonald Rodriguez. Die 32-Jährige postete in den sozialen Netzwerken fleißig Bilder von ihren Reisen. Jedoch ahnte sie nicht, dass die US-Agenten jeden Beitrag verfolgten und auf den Moment warteten, um zuzuschlagen, berichtet die britische Zeitung „Daily Mail“.
Sie posierte unter anderem am Trevi-Brunnen in Rom, am Pariser Eiffelturm und mit Papageien am Strand. Eine Reise nach London Ende Dezember zur Begrüßung des neuen Jahres dürfte sie jedoch sicher lieber vergessen wollen.
Grijalba, der auch „Shock“ genannt wird, reiste in der Vergangenheit normalerweise getrennt von seiner Frau. Doch dieses Mal befanden sich beide auf einer umgerechnet 19.000 Euro teuren Luxusreise, die von Juan Santamaría in Costa Rica nach Paris und weiter nach London führte. Aufgrund des vorliegenden Haftbefehls baten die amerikanischen Ermittler britische Beamte um Hilfe.
Dank der Posts von Rodriguez konnten auch die britischen Sicherheitsbehörden jede Bewegung des Paares online verfolgen. In einer gemeinsamen Aktion mit den US-Kollegen wurde der gebürtige Nicaraguaner Grijalba am Londoner Flughafen festgenommen. Randall Zúñiga, Direktor der Justizermittlungsbehörde von Costa Rica (OIJ), bestätigte die Festnahme auf seinem X-Konto. Dort schrieb er, dass die USA Grijalbas Auslieferung beantragen werden, damit er sich „wegen internationalen Drogenhandels mit Ursprung in Limón“ stellen müsse.
Grijalba, der auch die costa-ricanische Staatsbürgerschaft besitzt, wird außerdem beschuldigt, in einem Prozess nicht vor Gericht erschienen zu sein. Im März 2022 war es auf seinem Anwesen in Matama in der Provinz Límon zu einer Schießerei mit mehreren Todesopfern gekommen. Der Drogenboss sei damals selbst zum Ziel geworden. Sieben Menschen starben. Um dem Kugelhagel zu entgehen, habe er sich Medienberichten zufolge hinter einem Kirschbaum auf seinem Grundstück versteckt.
Die Staatsanwaltschaft habe ihm drei Vorladungen geschickt, konnte diese jedoch nicht durchsetzen und schloss ihn schließlich als Zeugen aus.
Auch in Costa Rica war es den ausländischen Behörden nicht möglich, den Mann zu fassen. Dem „Organised Crime and Corruption Reporting Project“ zufolge schützt die Verfassung des Landes seine Bürger vor strafrechtlicher Verfolgung für Verbrechen, die außerhalb von Costa Rica begangen werden – wenn sie in ihre Heimat zurückkehren.
Der Generalstaatsanwalt von Costa Rica, Carlo Díaz, erklärte der Zeitung „The Sun“: „Diese Festnahme ist wichtig für uns, da wir Grijalba in unserem Land bislang keine kriminelle Handlung zuschreiben konnten“ – obwohl er mit Drogenhandel in Verbindung gebracht wurde. Laut „The Sun“ dürften die Behörden wahrscheinlich das gesamte Vermögen von Grijalba einziehen.