„Fenster zu, es zieht!“ Wer das sagt, befürchtet womöglich eine Erkältung durch Zugluft. Hier erfahren Sie, ob diese Sorge überhaupt berechtigt ist.
Allein durch Zugluft kann eine Erkältung nicht entstehen – ebenso wenig wie nur durch Kälte. Ursache für Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Husten und Schnupfen ist immer eine Ansteckung mit Viren, die eine Entzündung in den oberen Atemwegen auslösen. Darum wird die Erkältung auch als grippaler Infekt bezeichnet:
Allerdings kann das Risiko einer Erkältung durch Zugluft steigen. Dazu kommt es, wenn der Luftzug den Körper ganz oder stellenweise abkühlt oder die Schleimhäute in Nase und Mund austrocknet: Das kann die körpereigene Immunabwehr schwächen, was vorhandenen Erkältungsviren das Eindringen in den Körper erleichtert.
Trotzdem ist es alles andere als ratsam, Zugluft in Innenräumen zu vermeiden. Im Gegenteil: Regelmäßiges gründliches Lüften kann das Risiko, sich eine Erkältung zuzuziehen, deutlich senken. Denn die Viren verbreiten sich vor allem durch Tröpfcheninfektion:
Auch noch so gründliches Lüften bietet in Innenräumen aber keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Erkältung. Denn durch Zugluft lassen sich nur schwebende Viren beseitigen – jedoch nicht solche, die an Gegenständen oder Flächen haften. Wer diese etwa mit den Händen berührt und sich danach an Mund oder Augen fasst, kann sich also nach wie vor anstecken – selbst wenn keine erkältete Person (mehr) anwesend ist.
Daher ist es neben ausreichender Frischluftzufuhr empfehlenswert, sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen. Beides beugt übrigens nicht nur Erkältungen vor, sondern auch anderen Atemwegsinfektionen wie Grippe oder Covid-19.