Vor allem die Möglichkeit, die Fahrzeuge mit einem einfachen Software-Update für den Betrieb ohne Fahrer fit zu machen, wird als Vorteil gesehen. Bislang äußert sich Tesla nicht zu der Frage, wie viele seiner Kunden das Selbstfahr-Paket Full Self Driving (FSD) bestellen. Doch bevor Musks Traum von der Robotaxi-Flotte wahr wird, müssen noch regulatorische Hürden überwunden werden. Bislang sind nur Testflotten in Betrieb, die in eng umgrenzten Gebieten ohne Fahrer unterwegs sind.
Anders als Waymo und andere Robotaxi-Entwickler beharrt Musk darauf, dass selbstfahrende Autos nur mit Kameras und Künstlicher Intelligenz (KI) und ohne die teureren Laser-Radare zu schaffen seien. Allerdings hat es das nach Einschätzung von Branchenexperten und Ingenieuren zwei wichtige Schwachpunkte: Zum einen ist es nur mit Kameras schwieriger, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren und auch die Hindernisse zuverlässig zu erkennen, die für Kameras verborgen sind. Der zweite Kritikpunkt bezieht sich auf das KI-System, das ein Tesla-Ingenieur als „Blackbox“ bezeichnet: Es sei „fast unmöglich“, zu erkennen, was bei einem Unfall schiefgelaufen sei.
Musk stellte für das Robotaxi die Entwicklung eines günstigeren Tesla-Modells auf einer neuen Plattform zurück, das dem Vorreiter einen größeren Markt eröffnen sollte. Stattdessen verkündete Musk, die Zukunft von Tesla liege im autonomen Fahren.
In den vergangenen Monaten schwächte sich das einst rasante Wachstum von Tesla deutlich ab. Entsprechend ist auch der Aktienkurs deutlich von den einstigen Höchstständen entfernt, bei denen Tesla mehr als eine Billion Dollar wert war. Musk ist bekannt dafür, die Fantasie von Investoren immer wieder mit vollmundigen Versprechen und Zukunftsvisionen anzufachen. Der Aktienkurs ist nicht unerheblich für Musk: Die Tesla-Beteiligung macht einen Großteil seines Vermögens aus, das der Finanzdienst Bloomberg aktuell auf mehr als 250 Milliarden Dollar schätzt.