
Die Drittplatzierten auf der Favoritenskala der t-online-Leser sind Moritz Eisner und Bibi Fellner (Harald Krassnitzer und Adele Neuhauesr) aus Wien. Die zwei Ermittler waren für Helmut Merz „immer die besten“. Der t-online-Leser bedauert, dass sie nur noch in zwei Folgen zu sehen sein werden. „Da müssen sich die Nachfolger anstrengen“, findet er. Andrea Lücke gesteht: „Ob ich die Nachfolger überhaupt sehen will, weiß ich noch nicht.“
Auf den hinteren Plätzen rangieren Freiburg, Zürich und Bremen. Joachim Hessenmüller bezeichnet die Schweizer Kommissarinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott (Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler) als „zu unbeweglich und nicht authentisch“. Die Hanseatinnen Liv Moormann und Linda Selb (Jasna Fritzi Bauer und Luise Wolfram) mögen ebenfalls viele nicht. „Mir gehen diese schlecht gelaunten Kommissarinnen ziemlich auf die Nerven“, äußerte zum Beispiel Renate Hillesheim nach dem Schauen der Ausgabe „Solange du atmest“ von Mitte Mai. Carola Schumann gestand: „Ich werde mit diesem Team nicht warm, die sind einfach nicht meins.“
Der „Tatort“ ist insgesamt nicht schlechter als einst, meint die t-online-Community. „Er ist mit seinen Themen vielfältiger geworden“, lobt Steffen Zander. Und Elke Ostwaldt beobachtet: „Der ‚Tatort‘ war früher nicht besser, vor allem nicht filmtechnisch. Guckt man sich die Formate von früher nochmal an, ist die Technik jetzt viel weiter.“
Ob die Krimireihe zu politisch geworden ist, wird unterschiedlich gesehen. Während sich Torsten Reichardt durch die Thematisierung aktueller Themen nicht „erzogen“, sondern eher „zum Nachdenken angeregt“ fühlt, kritisiert Frauke Weigand: „Bei manchen ‚Tatorten‘ hat man den Eindruck, dass dem Zuschauer mit erhobenem Zeigefinger etwas mitgeteilt werden soll.“
Im Vergleich zu den Episoden früherer Jahrzehnte werden die Privatleben der Ermittelnden stärker einbezogen – eine Entwicklung, die manche begrüßen, andere bemängeln. Hedi Roos-Schumacher gesteht: „Es gefällt mir nicht gut, wenn die persönlichen Befindlichkeiten zu stark in den Vordergrund treten und die eigentliche Kriminalgeschichte überlagern.“ Karsten Thiem hält es grundsätzlich für „eine Bereicherung, wenn die persönlichen Umstände mitspielen“. Man dürfe den Fokus auf den Fall nur nicht verlieren.
Bereits seit 1970 auf Sendung, ist für den „Tatort“ noch lange kein Ende in Sicht. Er wird die Leben vieler t-online-Leser weiter begleiten, so wie das von Steffen Zander: „So wie das ‚Sportstudio‘ am Samstagabend gehört der ‚Tatort‘ am Sonntag ins Programm. Den werde ich, solange es ihn gibt, weiter gucken.“ Frauke Weigand verspricht sogar: „Das ist so eine gewisse Tradition, an der man festhalten kann. Wenn meine Sehkraft mich nicht verlässt, schaue ich den ‚Tatort‘, bis ich diese Erde verlasse.“










