Wohnungsnot
Mieten steigen fast überall – außer in dieser Stadt
10.01.2025 – 11:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Der deutsche Wohnungsmarkt steht weiter unter Druck. In diesen Städten haben sich die Mieten besonders stark verteuert.
Die Wohnungsnot in Deutschland bleibt ein drängendes Problem: Laut dem aktuellen Wohnbarometer von Immoscout24 sind die Mietpreise im vierten Quartal 2024 in nahezu allen Regionen und Baualtersklassen gestiegen. Besonders in den Metropolen und kreisfreien Städten hat die Nachfrage im Jahresvergleich deutlich zugenommen – trotz eines saisonal üblichen Rückgangs gegen Jahresende.
Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24, sieht Handlungsbedarf bei der Wohnraumförderung: „Mit dem Bundestagswahlkampf intensivieren sich die Diskussionen um strengere Mietregulierungen. Doch statt nur die Symptome steigender Mieten zu bekämpfen, sollte der Fokus auf das eigentliche Problem gelegt werden: Es fehlt an Wohnraum.“
Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist saisonal bedingt im Vergleich zum Vorquartal leicht gesunken: In den Metropolen und kreisfreien Städten lag der Rückgang bei 2 Prozent, im ländlichen Raum bei 4 Prozent. Dennoch fiel der saisonale Effekt deutlich schwächer aus als in den Vorjahren.
So war die Nachfrage im vierten Quartal 2023 in den Metropolen um neun Prozent gesunken, 2022 sogar um zehn Prozent. Im Jahresvergleich zeigt sich jedoch ein anderes Bild: In den Metropolen stieg das Suchaufkommen um 14 Prozent, im Umland um 9 Prozent.
Die durchschnittliche Angebotsmiete bei Neuvermietungen von Bestandswohnungen stieg deutschlandweit im Jahresvergleich um 1,8 Prozent und liegt nun bei 8,57 Euro pro Quadratmeter. In den Metropolen sind besonders Düsseldorf (+8,4 Prozent) und Frankfurt am Main (+6,8 Prozent) Spitzenreiter beim Preisanstieg. Auch in Köln sind die Preise im Vergleich mit den anderen acht Metropolen überdurchschnittlich gestiegen (+6,2 Prozent).
In Leipzig haben die Angebotsmieten bei Neuvermietung von Bestandswohnungen innerhalb eines Jahres um 6,1 Prozent zugelegt und liegen bei 8,49 Euro. In Hamburg ist der jährliche Preisanstieg um 3,7 Prozent auf 13,80 Euro der niedrigste im Metropolenvergleich.
Im Jahresvergleich verzeichnet auch Berlin ein Wachstum von 6,4 Prozent, anders sieht es hingegen im Quartalsvergleich aus: Die Angebotsmieten gingen sogar leicht zurück (-0,6 Prozent), liegen mit 14,11 Euro pro Quadratmeter aber weiterhin hoch.
Im Neubausegment zeigt Leipzig die stärkste Dynamik: Dort stiegen die Angebotsmieten im Jahresvergleich um 12,7 Prozent und im Quartalsvergleich um 3,9 Prozent auf nun durchschnittlich 13,09 Euro pro Quadratmeter. Trotz des Anstiegs bleibt die Stadt damit die günstigste unter den deutschen Metropolen.
Die höchsten Angebotsmieten von Neubauwohnungen werden in München (25,68 Euro), Berlin (20,11 Euro) und Frankfurt am Main (18,35 Euro) aufgerufen. Unter diesen drei Städten ist die Preisentwicklung der Main-Metropole am stärksten – sowohl im Quartalsvergleich (+1,4 Prozent), als auch im Jahresvergleich (+7,8 Prozent). In Berlin bewegen sich die Preise als einzige Stadt mit minus 0,3 Prozent kaum.
Eine Sonderauswertung von Immoscout24 beleuchtet die Mietentwicklung in Großstädten mit weniger als 600.000 Einwohnern. Während die Preise in den Metropolen im Jahresvergleich um durchschnittlich 6,1 Prozent stiegen, legten sie in Städten wie Nürnberg und Essen mit 11,5 bzw. 8,7 Prozent noch stärker zu. Auch die Nachfrage wächst: Besonders in Dresden (+34 Prozent) und Bochum (+21 Prozent) suchen immer mehr Menschen nach einer Wohnung.