Discounter verliert Rechtsstreit
„Dubai-Schokolade“ von Aldi Süd muss vom Markt
12.01.2025 – 14:50 UhrLesedauer: 1 Min.
Dubai-Schokolade aus der Türkei? Das täusche die Verbraucher, sagt das Landgericht Köln. Die Folge: Aldi muss seine Regale leeren.
Aldi Süd muss seine „Dubai Handmade Chocolate“ vom Markt nehmen – das Landgericht Köln hat den Verkauf per einstweiliger Verfügung untersagt. Der Grund: Die Schokolade kommt nicht, wie der Name suggeriert, aus Dubai, sondern aus der Türkei. Und das ist für die Richter eine klare Verbrauchertäuschung.
Die Bezeichnung „Dubai Handmade Chocolate“ erwecke den Eindruck, das Produkt stamme aus Dubai. Der Hinweis auf der Rückseite der Verpackung, dass die Schokolade in der Türkei hergestellt wird, reiche nicht aus, um diesen Irrtum zu vermeiden. Auch die englische Sprache und der Sternchenhinweis auf mögliche Lieferschwierigkeiten wegen „Seefracht“ verstärkten den Eindruck eines Imports aus Dubai.
Das Urteil geht auf eine Klage von Andreas Wilmers, Inhaber des Süßwarenvertriebs Wilmers, zurück, der die „echte“ Dubai-Schokolade vertreibt. Wilmers begrüßte das Urteil, da es die Verbraucher vor Täuschung schütze: „Wer ‚Dubai Handmade Chocolate‘ auf eine Schokolade schreibt, diese jedoch vermutlich industriell in der Türkei produziert, täuscht den Kunden.“
Das Urteil ist nicht das erste dieser Art. Zwei weitere Anbieter von „Dubai Schokolade“ mussten bereits ähnliche Rückschläge hinnehmen. Das Landgericht Köln hat in allen Fällen deutlich gemacht, dass irreführende Herkunftsangaben nicht toleriert werden.
Aldi Süd bleibt nichts anderes übrig, als die Schokolade aus dem Verkauf zu nehmen. Das Produkt ist weder im Laden noch im Online-Shop zu finden – wird aber auf der Website weiter beworben. Eine Stellungnahme des Unternehmens steht noch aus.