Retter völlig blind
Drei Taucher schwimmen in eine Höhle – nur zwei kommen wieder
20.03.2025 – 19:07 UhrLesedauer: 2 Min.
In Florida wollten drei Taucher ein Höhlensystem erkunden. Es ist bekannt für enge Passagen und mitunter schlechte Sicht.
In den sogenannten Twin Caves im US-Bundesstaat Florida ist ein Taucher ums Leben gekommen. Er konnte bei einer dramatischen Rettungsaktion nur noch tot geborgen werden, teilte die Polizei im Jackson County mit: „Bitte nehmt die Familie in eure Gedanken und Gebete mit auf“, hieß es in einer Facebook-Nachricht des Sheriff-Büros.
Der Notruf ging am Dienstagmittag gegen 13.15 Uhr bei der Polizei ein. Drei Taucher waren in die Twin Caves hinabgetaucht, einer meldete nun per Telefon seine beiden Kollegen als vermisst.
Die Twin Caves sind berüchtigt in der Region: Das Höhlensystem befindet sich in einem 200 Hektar großen, künstlich angelegtem See, dem Merritt’s Mill Pond. Laut „Dive Magazin“ gibt es einige sehr enge Passagen, außerdem mehrere lange Tunnel in einer Tiefe von bis zu 30 Metern.
Normalerweise soll das Wasser klar und hellblau sein. Das Problem: Mitunter verschlammt das Höhlensystem. Die Sicht wird dann plötzlich extrem schlecht.
So soll es auch am Dienstag gewesen sein. Einer der Retter stieß den Beichten zufolge zuerst bei noch guter Sicht auf eine Frau, die ihren Freund suchte. Nachdem er sie an die Oberfläche geschickt hatte, herrschte auf einmal „komplette Nullsicht“ in den Twin Caves.
Die Retter waren praktisch blind in dem Höhlensystem unterwegs, erklärte ihr Chef Edd Sorenson: „Man ist einen Meter voneinander entfernt – und plötzlich sieht man sich trotzdem nicht mehr.“ In solch einer Situation bleibe einem nur noch der Tastsinn.
Schließlich sei das Opfer entdeckt worden. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann allerdings bereits leblos. Auch Wiederbelebungsmaßnahmen an der Oberfläche hätten den Taucher nicht mehr retten können.