Weitere Branche im Visier
Trump droht schon mit den nächsten Zöllen
29.03.2025 – 00:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Die USA werden wohl bald Zölle für Pharma-Importe verhängen. Die Hersteller reagieren bereits.
US-Präsident Donald Trump hat nach den Zöllen für Automobile und Autoteile eine weitere Branche ins Visier genommen. Schon bald wolle er auch gegen importierte pharmazeutische Produkte Strafmaßnahmen verhängen, kündigte er am Freitag an. Gleichzeitig signalisierte er im Handelsstreit mit anderen Staaten Bereitschaft zu Verhandlungen. Er sei dafür offen, mit anderen Ländern „Deals“ über Zölle auszuhandeln, sagte Trump am Freitag an Bord des Präsidentenflugzeugs Air Force One vor Journalisten. Zuerst würden jedoch die sogenannten reziproken Zölle am 2. April verkündet.
Amerikanische Pharmafirmen bereiten sich bereits auf mögliche Zölle vor. Einige Arzneimittelhersteller haben damit begonnen, größere Mengen als üblich auf dem Luftweg in die USA zu schicken, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf Führungskräfte und zwei Logistikunternehmen. Zwei Arzneimittelhersteller mit Hauptsitz in Europa erklärten diese Woche gegenüber Reuters, dass sie in den letzten Wochen so viele ihrer Medikamente wie möglich über den Atlantik verschickt haben und erfahren haben, dass andere Pharmaunternehmen dasselbe tun.
Trump hatte bereits bei den Strafzöllen gegen China auch Medikamente eingeschlossen. Strafzölle gegen Europa könnten vor allem die Verbraucher in den USA treffen. Laut Reuters sind die USA abhängig von Arzneimitteln, die zum Teil in Europa hergestellt werden und Hunderte von Milliarden Dollar an Einnahmen einbringen.
Dem Bericht nach sind Investoren und Analysten der Meinung, dass die Unsicherheit über die Zölle den Aktien von Unternehmen wie dem dänischen Hersteller von Medikamenten gegen Fettleibigkeit Novo Nordisk und dem schwedisch-britischen Unternehmen AstraZeneca besonders schaden können.
Die Ausfuhren von Arzneimitteln und pharmazeutischen Produkten aus der EU in die Vereinigten Staaten beliefen sich nach Angaben von Eurostat im Jahr 2023 auf rund 90 Milliarden Euro. Zu den in die USA gelieferten Arzneimitteln gehören so populäre Produkte wie Botox, das Abnehmmittel Wegovy und das Krebsmedikament Keytruda. Die Zölle dürften die Preise für diese Mittel deutlich erhöhen.