
Deutschland setzt Vorgabe der EU um
Minister nennt Startdatum für digitalen Personalausweis
11.12.2025 – 12:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Bundesminister Karsten Wildberger (CDU) nennt ein Zieldatum für die Einführung der digitalen ID. Nur ein entscheidendes Detail verschweigt der Minister.
Der Digitalminister gibt sich entschlossen. Ab dem 2. Januar 2027 kann der Personalausweis in Deutschland zu Hause bleiben. Dann soll sich die Bevölkerung bequem mit dem Smartphone ausweisen können. „Wir haben uns jetzt selber mal das Datum gesetzt: 2. Januar ’27“, sagte Karsten Wildberger (CDU) in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. In der digitalen Brieftasche, der sogenannten Wallet, würden zunächst der Personalausweis, der Führerschein, der Fahrzeugschein und Versicherungskarten enthalten sein.
Dann würde es, wie bei Software üblich, sogenannte Releases geben, sodass jedes Quartal neue Dokumente dazukämen. Dann werde das eine sehr, sehr sichere Brieftasche, die auf dem Handy immer dabei sei, mit den nötigen Sicherheitsstandards. Dokumente, die dazukommen, könnten etwa die Gesundheitskarte, Zeugnisse oder der Impfpass sein.
Wildberger ist Deutschlands erster Bundesdigitalminister. Er ist auch zuständig für Staatsmodernisierung und Bürokratieabbau. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte den Manager aus der Wirtschaft in sein Kabinett geholt. Beim Tag der Metall- und Elektro-Industrie lobte er ihn vor wenigen Tagen ausdrücklich: „Karsten Wildberger ist mit dem, was er in diesem Ministerium tut, einer der Leistungsträger unseres Kabinetts. Er macht einen fantastischen Job“, sagte Merz.
Allerdings unterschlug Wildberger einen kleinen Hinweis. Die schwarz-rote Bundesregierung setzt mit dem neuen Digital-Pass eine Vorgabe der EU um. Demnach soll das sogenannte e-Wallet in den EU-Staaten bis Ende 2026 kommen.
Mit der Wallet könnten verschiedene Dinge des täglichen Lebens erledigt werden, erläuterte Wildberger und nannte etwa Kontoeröffnungen bei der Bank. „Wenn ich im Supermarkt einkaufe und kaufe Alkohol, kann ich beim Bezahlen direkt nachweisen, dass ich volljährig bin“, fügte er hinzu.
Die Nutzung bleibt freiwillig. In EU-Ländern wie Estland ist ein digitaler Personalausweis bereits Standard.











