Ingwer und Kurkuma beleben zahlreiche Speisen. Doch sie sind nicht nur groß im Geschmack. Auch eine gesundheitsfördernde Wirkung wird ihnen nachgesagt.
Möhrensuppe, Smoothies oder die obligatorische Wasserkaraffe auf einem schön gedeckten Tisch – aus all dem ist Ingwer kaum mehr wegzudenken. Gemeinsam mit Kurkuma hat es sich einen festen Platz in deutschen Gewürzregalen erobert. Während Kurkuma etwas milder ist, lieben Kulinariker am Ingwer seine fruchtige Schärfe.
Wer den charakteristischen Geschmack schätzt, aber nicht gerne auf Ingwer herumkaut, kann auch ein Stück ins Gericht geben und vor dem Essen wieder herausnehmen. So erhalten Sie das Aroma und reduzieren zugleich etwas die Schärfe. Wegen seiner süßlich-säuerlichen Note wird Ingwer zudem gerne mit süßen Gerichten kombiniert und auch in englischem Gebäck wird er gerne verarbeitet.
Kurkuma ist nicht so stark im Geschmack, dafür aber ein echter Hingucker: Kurkuma enthält einen intensiv gelben Farbstoff, das Kurkumin. Currys verleiht sie zum Beispiel ihre goldgelbe Farbe. Die Verarbeitung erfordert allerdings Fingerspitzengefühl: Wenn Kurkuma zu scharf angebraten, zu lange gekocht oder überdosiert wird, kann sie bitter werden.
Da die Rezeptoren für Bitterstoffe bei jedem unterschiedlich ausgeprägt sind, sollten Sie ausprobieren, welche Menge Ihnen am besten schmeckt. Zum Herantasten können Sie Kurkuma ins fertige Gericht mischen, ohne sie mitzukochen. Kurkuma verträgt sich gut mit Meeresfrüchten sowie Fischgerichten und passt auch wunderbar zu Dill.
Sowohl Ingwer als auch Kurkuma eignen sich aber nicht nur als Gewürz. Wegen seiner ätherischen Öle und der Scharfstoffe, der Gingerole, ist Ingwer eine beliebte Heilpflanze. Damit die Öle erhalten bleiben, sollten Sie die Knolle immer à la minute verarbeiten: Schneiden Sie Ingwer möglichst frisch, da sich die ätherischen Öle mit dem Zerkleinern verflüchtigen.
Die Gingerole soll gegen Reisekrankheit, Übelkeit in der Schwangerschaft und nach Operationen helfen. Auch die Magenentleerung soll Ingwer beschleunigen. Reiseübelkeit ist eine Stresserkrankung. Bei Gleichgewichtsschwankungen werden Warnsignale an Darm und Magen gesandt. Ingwer beruhigt die Magen- und Darmwände, indem er in den Haushalt des Serotonins eingreift – ein Hormon, das für Ausgeglichenheit und Entspannung sorgt. Wie auch Johanniskraut tragen Ingwer und Kurkuma zur Stabilisierung des Serotoninspiegels bei und gelten daher als Gute-Laune-Pflanzen.
Als antioxidative Pflanzen neutralisieren Ingwer und Kurkuma zudem freie Radikale. Den Pflanzen wird auch eine krebshemmende Wirkung nachgesagt. Studien am Menschen gibt es bisher aber nur in begrenzter Form. Viele Effekte wurden in Mäuse-Experimenten nachgewiesen. Auf den Menschen lassen sich solche Experimente nicht ohne Weiteres übertragen.
Fest steht, dass die Knollen dem Bauch guttun: Traditionell sind Kurkuma und Ingwer verdauungsfördernde Mittel. Sie regen den Gallenfluss und andere Verdauungssäfte an. Damit wird Völlegefühl, Krämpfen und Blähungen vorgebeugt.
Zudem eignet sich Ingwer als Erkältungstee. Dabei ist die Zubereitung wichtig: Um die Wirkstoffe herauszukitzeln, sollten die Wurzeln zwanzig Minuten auf kleiner Hitze in Wasser köcheln.