Indien gehört zu den Regionen, in denen es sehr heiß werden kann. Trotzdem sind die Speisen oft sehr scharf. Warum das sogar ein Vorteil im Sommer sein kann.
In vielen Regionen Indiens setzen Menschen seit Jahrhunderten auf Gewürze wie Minze, Chili oder Kardamom – trotz oder sogar gerade wegen der hohen Temperaturen. Welchen Hintergrund das haben könnte und welche Gewürze wirklich bei Hitze unterstützen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Auf den ersten Blick wirken Gewürze eher wärmend, doch manche können den Körper gegenteilig beeinflussen. Der Grund: Scharfe oder aromatische Gewürze können das Schwitzen anregen. Verdunstet der Schweiß anschließend auf der Haut, kühlt das den Körper herunter. Andere haben direkt einen kühlenden Effekt über bestimmte Inhaltsstoffe.
Ein weitere, aber weniger eindeutige Wirkung mancher Gewürze: Sie fördern eine gesunde Verdauung. Dadurch soll der Körper weniger Energie in die Verdauung stecken müssen und die Körpertemperatur steigt nach dem Essen nicht so stark an.
In heißen Ländern wie Indien gehören Gewürze zum Alltag. Lange wurde angenommen, dass dies unter anderem so ist, weil einige Inhaltsstoffe von Gewürzen antibakteriell wirken und die Menschen so vor Krankheitserregern schützen. Daher sollen scharfe Speisen den Menschen einen evolutionären Vorteil verschafft haben. Forscher diskutieren diese Theorie daher unter dem Begriff „Darwinsche Gastronomie“ (Darwinian gastronomy). Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass es keinen evolutionären Grund gibt, warum Menschen in heißen Ländern scharfe Speisen bevorzugen. Die Wissenschaftler vermuten daher einen rein kulturellen Hintergrund.