
Er wird 95 Jahre alt
Diese Kultrollen lehnte Armin Mueller-Stahl ab
17.12.2025 – 11:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Mit Armin Mueller-Stahl feiert an diesem Mittwoch ein Multitalent seinen 95. Geburtstag. Als Schauspieler wurde er international erfolgreich. Heutige Kultrollen waren aber nichts für ihn.
Armin Mueller-Stahl, der heute 95 Jahre alt wird, gehört zu den wenigen Schauspielstars, die sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik Erfolge feierten. Er ist zudem Autor, Musiker und Maler. Nach seiner Ausreise aus der DDR im Jahr 1980 gelang ihm auch der Durchbruch im Westen. Zwei große Angebote lehnte er aber ab.
So wurden ihm sowohl die Rolle von Prof. Dr. Brinkmann in der „Schwarzwaldklinik“ sowie die titelgebende Rolle in der Krimireihe „Der Alte“ angeboten. Beide waren nichts für ihn. „Das Leben muss auch ein Abenteuer sein! Diese Entscheidungen waren nicht mutig – sie waren notwendig“, sagte Armin Mueller-Stahl rückblickend zu „Bild“. Schon vor über 20 Jahren hatte er „Die Schwarzwaldklinik“ im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur als damaligen „Höhepunkt des Schwachsinns“ bezeichnet.
„Die Schwarzwaldklinik“ wurde zwischen 1984 und 1988 produziert und lief bis 1989 im ZDF. Als Darsteller des Prof. Dr. Klaus Brinkmann ging schließlich der 2007 verstorbene Klausjürgen Wussow in die TV-Geschichte ein. Wann genau Armin Mueller-Stahl die Rolle des Kriminalhauptkommissars in „Der Alte“ angeboten worden war, ist unklar. Die Serie läuft seit den Siebzigerjahren mit unterschiedlichen Hauptrollen. Zunächst ermittelte von 1977 bis 1986 Siegfried Lowitz, gefolgt Rolf Schimpf, der als Kommissar Leo Kress 2009 in den Ruhestand ging. Heute spielt Thomas Heinze „den Alten“.
Armin Mueller-Stahl spielte später in hochgelobten Hollywoodfilmen mit. 1989 gelang ihm mit „Music Box – Die ganze Wahrheit“ von Regisseur Constantin Costa-Gavras der internationale Durchbruch. Es folgten Arbeiten mit Barry Levinson („Avalon“), Jim Jarmusch („Night on Earth“), Steven Soderbergh („Kafka“) und Volker Schlöndorff („Der Unhold“). Für seine Nebenrolle des Vaters des australischen Pianisten David Helfgott in „Shine“ wurde Mueller-Stahl 1997 für den Oscar nominiert.
Gewonnen hat er den wichtigsten Filmpreis der Welt nie. Doch zahlreiche andere Auszeichnungen darf er sein Eigen nennen. Darunter ein Grimme-Award für die Serie „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“, in der er 2001 die Hauptrolle des Schriftstellers Thomas Manns spielte. Dafür erhielt er auch den Bayerischen Filmpreis als bester Schauspieler. Mueller-Stahl kehrte trotz seines Erfolgs in Hollywood immer wieder nach Deutschland zurück. Insgesamt dreimal wurde er bei der Berlinale ausgezeichnet, zweimal erhielt er den Deutschen Filmpreis, einmal den Deutschen Fernsehpreis und zweimal die Goldene Kamera, um nur einige weitere gewonnene Preise Mueller-Stahls zu nennen.











