Falten sehen wir nicht gerne. Und doch kommt fast niemand im Alter daran vorbei. Wir nennen die größten Hautfeinde, die Sie vermeiden sollten.
Unsere Haut ist nicht nur ein wichtiger Schutzschild und bedeutsames Sinnesorgan, sondern für viele auch ein Schönheitsmerkmal. Besonders Falten sind meist nicht gern gesehen. Während man Trockenheitsfältchen wegcremen kann, zeichnen Altersfalten anhaltend unser Gesicht. Hier gilt: Vorbeugen ist der wirksamste Faltenschutz. Wer die fünf großen Hautfeinde kennt und weitestgehend meidet, hat gute Chancen auf ein möglichst lange glattes Hautbild.
Bereits ab Mitte 20 verändert sich die Haut: Sie wird zunehmend trockener und zeigt nicht selten erste feine Trockenheitsfältchen. Ab Mitte 30 wird die Elastizität des Bindegewebes schwächer und die ersten Linien vertiefen sich. Je älter die Haut wird, desto mehr lassen Durchblutung, Spannkraft, Fettbildung und Feuchtigkeitsgehalt nach. Weitere optische altersbedingte Veränderungen neben Trockenheit und Falten sind Altersflecken und Alterswarzen sowie die Bildung feiner Äderchen im Gesicht. Fünf Hautfeinde beschleunigen die Hautalterung besonders.
Sonnenlicht, genauer UV-Strahlung, gehört zu den bedeutendsten Risikofaktoren für die Haut. Bekommt die Haut zu viel Sonne ab, drohen nicht nur Sonnenbrand und Sonnenallergie. Die Haut wird zudem trockener und empfindlicher. Auch fördert UV-Licht die Entstehung von Hautkrebs. Verantwortlich für die Hautalterung ist vor allem UV-A-Strahlung. Sie ist langwelliger und dringt tief in die Haut ein, wo sie den Kollagenabbau der Haut beschleunigt. UV-B-Strahlung fördert zusätzlich Entzündungsprozesse und ruft DNA-Schäden hervor. Besonders im Gesicht hinterlässt die Sonne Spuren.
„Die UV-Einwirkung summiert sich über die Jahre. Da besonders unser Gesicht äußeren Faktoren wie Sonne, Hitze, Kälte und Wind ausgesetzt ist und sich unsere Gesichtshaut durch unsere Mimik viel bewegt, zeigen sich hier zuerst Falten“, sagt Dr. Ellen Meyer-Rogge, Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Die Dermatologin empfiehlt, im Gesicht konsequent einen UV-Schutz aufzutragen – auch im Winter. Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor hilft nicht nur, das Hautkrebsrisiko zu senken, sondern bremst auch die Hautalterung.
Ebenso ist eine Sonnenbrille zum Schutz der Augen empfehlenswert. Zum einen ist die Haut am Auge sehr dünn und empfindlich. Zum anderen kann UV-Licht die Augen schädigen und schmerzhafte Binde- und Hornhautentzündungen hervorrufen, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt.
Alkohol lässt das Hautbild fahl und grau erscheinen. Aus gutem Grund: Alkohol wirkt austrocknend auf die Haut, fördert Entzündungsprozesse – etwa Pickel und Rötungen – vergrößert die Poren, fördert die Bildung von kleinen Äderchen und schwächt die natürliche Abwehr. Dadurch lässt regelmäßiger Alkoholkonsum die Haut nicht nur schlaff und erschöpft aussehen, sondern begünstigt auch Falten. „Wenn Sie mal ein Glas Rotwein genießen, ist das nicht schlimm. Regelmäßiges Trinken von Alkohol setzt der Haut langfristig allerdings zu“, warnt Meyer-Rogge. „Das betrifft nicht nur die Hautalterung und die Faltenbildung. Auch Wunden heilen schlechter, wenn man Alkohol trinkt.“
Rauchen setzt der Haut ebenfalls zu. Die in Zigaretten enthaltenen giftigen Substanzen verschlechtern unter anderem die Durchblutung der Haut. In der Folge wird sie schlechter mit Sauerstoff, Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgt. Hinzu kommt, dass Rauchen den Abbau von Elastin und Kollagen beschleunigt und zugleich deren Neubildung beeinträchtigt. Die Haut verliert an Spannkraft und Elastizität. „Rauchen beschleunigt die Hautalterung, fördert Entzündungsprozesse, beeinträchtigt die Wundheilung und fördert die Entstehung von Hautkrankheiten, darunter bösartige Hauttumore“, weiß Meyer-Rogge. „Ein Rauchstopp lohnt sich – für die Haut ebenso wie die Gesundheit im Allgemeinen.“
Dr. Ellen Meyer-Rogge ist Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Der Schwerpunkt der Fachärztin liegt auf der ästhetischen Dermatologie: Sie kombiniert Dermatologie und kosmetische Medizin, insbesondere unter dem Aspekt des modernen Anti-Aging von innen und von außen.
Auch eine ungesunde Ernährung verschlechtert das Hautbild, lässt die Haut müde aussehen und begünstigt Fältchen. Besonders ein reduzierter Zuckerkonsum kommt der Haut zugute, denn Zucker wirkt negativ auf die Kollagenfasern der Haut. „Sie können sich das in etwa so vorstellen, als würde Zucker die feinen Fasern verkleben und versteifen“, erklärt Meyer-Rogge. „Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und gesunden pflanzlichen Ölen, gerne orientiert an der Mittelmeerküche, unterstützt einen strahlenden und frischen Teint und wirkt einer vorzeitigen Faltenbildung entgegen.“
Zudem rät die Dermatologin, täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser zu trinken, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Das Hautbild wirkt rosiger und straffer, da die Durchblutung angeregt und Trockenheitsfältchen entgegengewirkt wird.
Ein unterschätzter Hautfeind ist Schlafmangel. Gerade im Schlaf finden wichtige Regenerationsprozesse statt. Zwischen sechs und acht Stunden Schlaf sollte man seinem Körper zur Erholung gönnen, raten Schlafexperten. Schlafmangel zeigt sich rasch an der Haut: Tränensäcke, Augenringe, matte Haut und Falten zieren dann das Gesicht.