Die deutschen Handballer sind bei der WM im Viertelfinale ausgeschieden. Das entscheidende Tor fiel vier Sekunden vor Ende. Das DHB-Team in der Einzelkritik.
Aus Oslo berichtet Nils Kögler
Vier Sekunden vor Schluss fiel das entscheidende Tor: 31:30 für Portugals Handball-Nationalmannschaft – so lautete dann auch das Endergebnis des Viertelfinales der Weltmeisterschaft gegen Deutschland.
Kurz danach sackte Andreas Wolff am Torpfosten zusammen, dann hämmerte er mit beiden Fäusten wutentbrannt auf den Hallenboden. Der Torwart-Titan der Auswahl des Deutschen Handballbundes war nach dem Krimi ohne Happy End gar nicht mehr einzukriegen.
„Es ist sehr bitter für die Jungs, dass sie nach diesem Kampf und diesem Einsatz so in letzter Sekunde nicht weiterkommen“, sagte Gislason am ARD-Mikrofon. Kapitän Johannes Golla konstatierte: „Am Ende sind es Kleinigkeiten.“
Ein halbes Jahr nach dem olympischen Silber-Coup bot das deutsche Team vor 7.457 Zuschauern in der Unity Arena eine sehr wechselhafte Vorstellung. Zwar kam die DHB-Auswahl nach einem Vier-Tore-Rückstand wieder zurück, verpasste es in der Schlussphase der regulären Spielzeit aber trotz einiger Großchancen, sich vorentscheidend abzusetzen. Portugal bewies die besseren Nerven und zog erstmals in ein WM-Halbfinale ein.
Torwart Wolff hielt seine Mannschaft mit 21 oft spektakulären Paraden im Spiel. Der sichere Siebenmeterschütze Lukas Zerbe traf neunmal Mal für ein deutsches Team, das gegen die flinken Südeuropäer in der Abwehr zu selten Zugriff bekam und im Angriff über weite Strecken der Partie zu wenig Ideen und Durchschlagskraft entwickelte. Die t-online-Einzelkritik lesen Sie hier oder oben in der Fotoshow.