Deutschland importiert massenhaft Honig aus dem Ausland. Dieser ist teilweise gepanscht und landet, trotz neuer Auflagen, auf unseren Tellern.
33.760 Tonnen – so viel Honig wurde im vergangenen Jahr laut Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Deutschland kommerziell produziert. Das scheint jedoch nicht zu reichen. Denn um den Bedarf zu decken, importiert Deutschland zusätzlich 64.430 Tonnen der goldenen Flüssigkeit – vorwiegend aus der Ukraine, Argentinien und Mexiko.
Das Problem hierbei: Der importierte Honig erfüllt meist nicht die Qualitätskriterien, die hierzulande gelten. Oft ist er gepanscht – beispielsweise, indem Sirup aus Zuckerrüben, Weizen oder Reis hinzugegeben wird, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Das wiederum verhindert nicht, dass der gepanschte Honig weiterhin importiert wird. Zwar soll das gefälschte Produkt dann nicht mehr im Supermarktregal landen. Es kann jedoch weiterhin als Zutat für die Lebensmittelproduktion eingesetzt werden – unter anderem für griechischen Joghurt, Kekse, Müsli, Nüsse oder Gewürzgurken. Hersteller müssen bei der Zutat nämlich nicht angeben, woher sie stammt. Anders sieht es bei Milch, Fleisch, Reis und Kartoffeln aus.
Mit Sirup gestreckter Honig ist aus mehreren Gründen problematisch. Zum einen stellt er eine große Konkurrenz für die deutschen Imker dar. Denn der gepanschte Honig aus dem EU-Ausland ist meist wesentlich günstiger als Echter Deutscher Honig. Die deutschen Imker können mit den niedrigen Preisen nicht mithalten und dementsprechende ihre Ware nicht oder nur mit großen finanziellen Verlusten verkaufen.
Ein weiteres Problem: Gepanschter Honig schmeckt zwar wie Bienenhonig. Allerdings fehlen die positiven Wirkungen auf die Gesundheit. Er besteht nahezu ausschließlich aus Zucker, wie eine EU-Studie zeigt. Nur Echter Bienenhonig enthält die wertvollen Aminosäuren, Enzyme und Antioxidantien.