US-Motorradhersteller
Deutscher Vorstandschef verlässt Harley-Davidson
09.04.2025 – 07:56 UhrLesedauer: 2 Min.
Der deutsche Vorstandsvorsitzende von Harley-Davidson, Jochen Zeitz, tritt Ende des Jahres zurück. Sein großes Ziel wird er damit wohl nicht mehr erreichen.
Der US-amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson muss sich auf die Suche nach einem neuen Vorstandschef machen. Wie das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Milwaukee mitteilte, werde Jochen Zeitz, der seit 2020 an der operativen Spitze des Unternehmens steht, seine Position spätestens bis zum Jahresende verlassen.
Bereits im vergangenen Jahr habe der 62-jährige Deutsche signalisiert, dass er 2025 sein letztes Jahr bei Harley-Davidson sein werde. Gleichwohl habe Zeitz erklärt, dafür bereit zu sein, im Amt zu bleiben, bis ein Nachfolger für seine Position gefunden wurde.
Während seiner Amtszeit führte Zeitz die sogenannte „Hardwire“-Strategie ein, die darauf abzielte, die Marke neu zu erfinden und aus einer Krise zu führen. Der Verwaltungsrat betonte, dass das Unternehmen ihm viel zu verdanken habe, insbesondere in „einer der schwierigsten Phasen für das Unternehmen“.
Zudem versuchte Zeitz, die Traditionsmarke durch einen Fünfjahresplan für jüngere Kunden attraktiver zu machen und dabei den Fokus auf margenstarke Produkte zu legen. Dieser Plan zeigte allerdings nicht die gewünschten Effekte: Im vergangenen Jahr sank der Umsatz um rund 15 Prozent. Auch für das laufende Jahr erwartet Harley-Davidson bestenfalls ein stagnierendes Geschäft.
Die Nachricht über Zeitz’ bevorstehenden Abgang sorgte dennoch für einen positiven Impuls an der Börse: Die Harley-Aktie stieg vorbörslich um 3,3 Prozent. Zeitz war bereits 2007 in den Verwaltungsrat von Harley-Davidson eingetreten und hatte zuvor als jüngster Vorstandschef Deutschlands bei Puma Bekanntheit erlangt. Daneben ist er als Sammler zeitgenössischer afrikanischer Kunst bekannt und eröffnete 2017 das Museum of Contemporary African Art in Kapstadt.