„Irreführende“ Werbung
Deutsche Brauerei sieht sich mit Klage konfrontiert
08.12.2025 – 12:10 UhrLesedauer: 2 Min.
40 Millionen Euro investiert die landeseigene Rothaus-Brauerei, um klimaneutral zu werden. Doch jetzt hat ein Verein Klage eingereicht. Das sind die Gründe.
Der Verein „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) hat Klage gegen die Rothaus-Brauerei im Schwarzwald eingereicht. Das gab die Organisation am Montagmorgen bekannt. Auf welchen Straftatbestand die Klage konkret abzielt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Auf eine Anfrage von t-online reagierte die DUH bislang nicht.
Die Brauerei hatte nach Angaben der DUH auf Werbeplakaten mit der Aussage „Klimapositiv 2030“ geworben – „ohne Verbraucherinnen und Verbrauchern ausreichende Informationen bereitzustellen, wie das Ziel überhaupt erreicht werden soll“.
Der Konzern bleibe „vage in seiner Erklärung“, so DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Die Werbeaussage sei „irreführend“. Der Verein argumentiert, damit verschaffe sich die dem Land Baden-Württemberg gehörende Brauerei einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Brauereien.
Die Rothaus-Brauerei wies die Vorwürfe auf Anfrage zurück. Rothaus-Chef Christian Rasch sagte t-online: „Unser Bier ist ein reines Naturprodukt. Wenn der Klimawandel ungebremst voranschreitet, besteht die Gefahr, dass wir unser Tannenzäpfle in dieser Qualität nicht mehr brauen können. Deshalb verfolgen wir mit aller Kraft unser Ziel, bis 2030 klimapositiv zu sein – vom Ursprung auf dem Feld bis hin zur Auslieferung an unsere Kunden.“ Klimaschutz sei kein kurzfristiges Projekt, sondern „Teil unserer Unternehmensidentität“.
Bis Ende 2030 wolle der Konzern über die Klimaneutralität hinausgehen und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das solle unter anderem durch den Bau von Windrädern, der Umstellung auf Ökostrom und auf Elektroautos sowie neuen, energiesparenden Maschinen passieren. Rothaus gibt dafür nach eigenen Angaben rund 40 Millionen Euro aus.
Die Rothaus-Brauerei wurde 1791 gegründet und beschäftigt rund 240 Mitarbeiter. Aufsichtsratsvorsitzender ist der baden-württembergische Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU).
Die „Deutsche Umwelthilfe“ ist ein privater gemeinnütziger Verein, der sich nach eigenen Angaben seit 50 Jahren für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz stark macht.












