Prozess in Celle
Deshalb muss Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette vor Gericht
25.03.2025 – 08:47 UhrLesedauer: 4 Min.
Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette soll mit ihren Komplizen Millionen erbeutet und einen Mordversuch begangen haben. Nun beginnt der Prozess gegen sie. Doch welche Taten werden ihr vorgeworfen?
Am Dienstag beginnt in Celle der Prozess gegen Daniela Klette. Die Staatsanwaltschaft Verden wirft der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette versuchten Mord sowie versuchten und vollendeten schweren Raub vor. Zusätzlich wird der 66-Jährigen zur Last gelegt, gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben. Klette wurde in Berlin festgenommen, während ihre mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub weiterhin auf der Flucht sind.
Laut den Ermittlungen soll das Trio zwischen 1999 und 2016 mehrere Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen haben. Diese Überfälle dienten dazu, ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Insgesamt sollen sie dabei mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben. Eine Übersicht über die Taten, die dem Trio vorgeworfen werden:
Auf dem Parkplatz eines Großhandelsmarktes in Duisburg rammen maskierte Täter mit ihrem Wagen einen Geldtransporter. Sie bedrohen die beiden Wachleute mit einer Panzerfaust, einer Maschinenpistole und einem Sturmgewehr. Die Maskierten laden Geldkisten aus dem Transporter in einen anderen Wagen und fliehen unerkannt. Sie erbeuten eine Million Mark. Der Schaden wird von den Ermittlern später mit rund 519.000 Euro angegeben.
Als eine Kassiererin in den Tresorraum eines Großmarktes gehen will, wird sie von zwei Männern in den Raum geschubst. Die Täter bedrohen sie und zwei weitere Angestellte in dem Raum mit Schusswaffen und zwingen sie, einen Tresor zu öffnen. Die Räuber nehmen Bargeld aus dem Tresor und fliehen mit einem Auto. Am Steuer soll Klette gesessen haben. Die Kriminellen erbeuten laut Staatsanwaltschaft etwa 160.000 Euro.
Mit Schusswaffen zwingen zwei Männer im Tresorraum eines Supermarktes zwei Kassiererinnen, sich auf den Boden zu legen. Dann packen die Täter die offen vor einer Geldzählmaschine abgelegten Einnahmen aus dem Weihnachtsgeschäft ein. Sie fliehen mit ihrer Beute durch einen Notausgang. Laut Staatsanwaltschaft sollen es um 160.000 Euro gewesen sein.
Bei einem Überfall auf ein Geschäft in Löhne in Nordrhein-Westfalen erbeuten Täter den Ermittlungen zufolge etwa 177.000 Euro. Jahre später teilt das niedersächsische Landeskriminalamt mit, dass DNA-Spuren zu den gesuchten Ex-Terroristen Staub, Garweg und Klette führen.
Zwei maskierte Täter bedrohen bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Celle eine Mitarbeiterin mit einer Schusswaffe und einem Elektroschocker und zwingen sie, einen Tresor zu öffnen. Auf der Flucht aus dem Geschäft bedrohen sie weitere Beschäftigte, dann entkommen sie mit einem Auto. Die Staatsanwaltschaft beziffert die Höhe der Beute mit 69.000 Euro.
Heiligabend überfallen zwei Täter einen Supermarkt in Stade. Sie dringen in das Kassenbüro ein, überwältigen drei Angestellte und fordern Bargeld. Mit ihrer Beute laufen sie zu einem Wagen und fliehen. Später wird das Fluchtfahrzeug brennend in einem Waldstück entdeckt. Laut Staatsanwaltschaft erbeuten die Täter rund 136.000 Euro.
Bei einem bewaffneten Überfall auf einen Supermarkt erbeuten die Täter den Ermittlungen zufolge rund 46.000 Euro. Ein vermummter und bewaffneter Mann drängt eine Angestellte des Marktes beim Aufschließen des Büros hinein, ein weiterer Täter kommt dazu. Die beiden bedrohen die Frau und einen weiteren Angestellten. Sie zwingen die Angestellte, Bargeld aus dem Tresor zu holen. Nach dem Überfall entkommen die Täter in einem Auto.