
Trotz Krisen
EU-Vergleich: Den Deutschen geht es finanziell gut
30.12.2025 – 13:25 UhrLesedauer: 2 Min.
Gefragt nach ihrer finanziellen Situation, sagen die meisten Deutschen, dass es ihnen gut geht. Das ist im europaweiten Vergleich etwas Besonderes.
Seit der Corona-Pandemie hat sich die Einkommenssituation der Europäer wieder etwas stabilisiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), bei der verschiedene EU-weite und deutsche Studien verglichen und zusammengefasst wurden. Seit 2024 erholt sich die Kaufkraft der Europäer demnach wieder, die sich erst durch die Pandemie und dann durch die Energiepreiskrise nach dem Ukraine-Krieg verschlechtert hatte.
Im Detail zeigen sich jedoch teils erhebliche Unterschiede zwischen den EU-Staaten. Vergleicht man die Kaufkraft der verschiedenen Mitgliedsländer, rangiert Deutschland auf Platz 5 der höchsten Nettoäquivalenzeinkommen in Europa. Vor Deutschland liegen noch Belgien, die Niederlande, Österreich und Luxemburg. Die EU-Staaten mit der geringsten Kaufkraft sind Ungarn, die Slowakei und Griechenland.
Dass es den Deutschen finanziell im Schnitt gut geht, zeigt sich auch in subjektiven Befragungen, stellt das IW fest. So sagen nur 18 Prozent der Deutschen, dass es ihnen finanziell schlecht oder sehr schlecht geht. Das ist der niedrigste Wert in ganz Europa. 82 Prozent der Deutschen fühlen sich gut oder sogar sehr gut mit ihrer Einkommenssituation.
Im EU-Durchschnitt zeigen sich hingegen nur 58 Prozent der Europäer zufrieden mit ihrem Einkommen. Besonders drastisch äußern sich die Griechen: Volle 87 Prozent geben dort an, dass es ihnen finanziell schlecht oder sehr schlecht geht.
In Deutschland liegt das Armutsrisiko dem IW zufolge bei 16,2 Prozent. Dieser Wert hat sich seit der Corona-Pandemie etwas verbessert, im langjährigen Mittel bleibt die Quote aber seit Jahrzehnten relativ konstant. Für bestimmte Personengruppen ist das Armutsrisiko allerdings bedeutend höher. So sind 48,8 Prozent der Erwerbslosen, 40,1 Prozent der Alleinerziehenden und 34 Prozent der Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit armutsgefährdet. 18,6 Prozent der Rentner und Pensionäre sind armutsgefährdet, der niedrigste Wert der ausgewählten Personengruppen.
In Deutschland sind die mittleren Einkommen seit 2022 stark gestiegen, zwischen 2022 und 2023 um 4,9 Prozent und zwischen 2023 und 2024 noch mal um 4,6 Prozent. In diesen Jahren lag die Inflationsrate teilweise aber noch höher, was das reale Einkommen der Deutschen beeinflusst hat. Dem IW zufolge liegt die Kaufkraft der Deutschen aktuell ungefähr auf dem Niveau von 2019.










