Heidelberg Materials, Jenoptik & Co.
Dax-Konzerne locken mit höheren Dividenden
25.03.2025 – 11:27 UhrLesedauer: 4 Min.
Trotz der angespannten Lage an den Märkten zeigen sich einige deutsche Unternehmen großzügig: Sie erhöhen ihre Dividenden und belohnen damit ihre Aktionäre. Doch geopolitische Risiken und neue Zölle dämpfen die Euphorie.
Nach einem schwachen Wochenauftakt zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstagmorgen wieder etwas kauffreudiger. Der Dax legte zum Handelsstart um 0,3 Prozent auf 15.920 Punkte zu. Von einer Trendwende wollen viele Marktbeobachter aber nicht sprechen.
„Die große Euphorie am Aktienmarkt scheint verflogen“, sagt Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Grund für die Zurückhaltung sind unter anderem neue US-Zölle, die in der kommenden Woche angekündigt werden sollen – vor allem auf Autos. Das löst Nervosität aus, denn die deutsche Industrie ist besonders stark von Exporten in die USA abhängig. „Und die Aussicht auf Auto-Zölle ist für den Dax nicht positiv“, so Altmann weiter.
Während die Anleger in Frankfurt zögern, zeigen sich die US-Börsen deutlich optimistischer. Nach den turbulenten Vorwochen konnten sich die wichtigsten Indizes am Montag kräftig erholen. Der Dow Jones legte um 1,4 Prozent auf 42.583 Punkte zu, der breiter gefasste S&P 500 stieg um 1,8 Prozent auf 5.767 Punkte. Besonders stark zeigte sich der technologieorientierte Nasdaq, der um 2,3 Prozent auf 18.188 Punkte anzog.
Hintergrund für die gute Stimmung ist die Hoffnung, dass die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Importzölle weniger einschneidend ausfallen als zunächst befürchtet. Das betrifft nicht nur die US-Wirtschaft, sondern auch die globalen Handelsbeziehungen. Die Aussicht auf mögliche Ausnahmeregelungen für einige Länder ließ die Anleger aufatmen – vorerst.
Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials zeigt sich seinen Aktionären gegenüber großzügig – und das trotz rückläufiger Gewinne. Für das Geschäftsjahr 2024 schlägt der Vorstand eine Dividende von 3,30 Euro je Aktie vor. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr, als 3,00 Euro ausgeschüttet wurden. Die Hauptversammlung soll am 15. Mai über den Vorschlag abstimmen.
Der Konzern konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr trotz sinkender Absätze bei 21,2 Milliarden Euro stabil halten. Unter dem Strich fiel der Gewinn jedoch um sieben Prozent auf 1,78 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte wie Restrukturierungskosten und Abschreibungen legte das Ergebnis aber sogar leicht zu. Für Anleger ist die geplante Dividendenerhöhung ein positives Signal – sie zeigt, dass Heidelberg Materials an seiner soliden Ausschüttungspolitik festhält, auch wenn das operative Umfeld anspruchsvoller geworden ist.
Der Technologiekonzern Jenoptik blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück – und lässt seine Aktionäre daran teilhaben. Für das vergangene Geschäftsjahr soll die Dividende auf 0,38 Euro je Aktie steigen, nach 0,35 Euro im Jahr zuvor. Das entspricht einem Plus von 8,6 Prozent. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.
Grundlage der höheren Ausschüttung ist ein Rekordjahr: Jenoptik steigerte den Umsatz um fünf Prozent auf 1,12 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um sechs Prozent auf 222 Millionen Euro. Besonders deutlich fiel der Zuwachs beim Nachsteuergewinn aus – er legte um rund 28 Prozent auf 94,2 Millionen Euro zu.
Für das laufende Jahr bleibt das Management trotz eines verhaltenen Jahresauftakts zuversichtlich. Man rechne mit einem Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte, insbesondere bei der Halbleiterausrüstung. Die Investitionen sollen nach Fertigstellung einer neuen Reinraumfabrik in Dresden spürbar sinken – ein weiterer Entlastungsfaktor für die Bilanz.