Die Redewendung „gespannt wie ein Flitzebogen sein“ ist Ausdruck eines intensiv erlebten Gefühlszustandes. Doch was bedeutet sie genau?
Sprichwörter und Redewendungen sind ein Spiegel unserer gemeinsamen Erfahrungen. Sie ermöglichen es uns, Gefühle und Umstände zu beschreiben, die jeder kennt, ohne jedes Mal neue Worte finden zu müssen. Bei uns erfahren Sie, welche Gemütslage das geflügelte Wort „gespannt wie ein Flitzebogen“ definiert und woher es kommt.
Wenn Sie „gespannt wie ein Flitzebogen“ sind, dann warten Sie auf etwas Bestimmtes. Ihr Zustand ist dabei aber keineswegs gelangweilt. Sie befinden sich in höchster Anspannung, weil Sie eine bestimmte Erwartungshaltung an das haben, was auf Sie zukommt.
Ihre Wahrnehmung, Ihre Gedanken und Ihre Gefühlswelt sind fast ausschließlich auf dieses eine Ereignis gerichtet. Gespannt wie ein Flitzebogen sind Sie beispielsweise, wenn:
Die Redewendung kann sowohl positive als auch negative Anspannung ausdrücken. Aus dem Kontext, in dem Sie das Sprichwort verwenden, geht hervor, ob es sich um freudige oder ängstliche Aufregung handelt.
Metaphern eignen sich hervorragend, um allgemein bekannte Gefühlszustände zu verbildlichen. Wir müssen dann nicht auf umständliche Vergleiche zurückgreifen.
„Gespannt wie ein Flitzebogen sein“ hat seinen Ursprung im Mittelniederdeutschen, das in etwa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert im norddeutschen Raum gesprochen wurde. Ein „Flitsbōgen“ war damals wie heute ein einfacher, aus Holz gefertigter Bogen. Das Wort hat sich bis heute nur wenig verändert. So ist der Flitzebogen immer noch ein geläufiger Ausdruck für Sportgeräte und Kinderspielzeuge.
Das Bild des hochkonzentrierten Bogenschützen und der gespannten Bogensehne kurz vor dem Abschuss veranschaulicht perfekt einen Zustand höchster Aufregung, Konzentration und Handlungsbereitschaft.