Emblem mit langer Geschichte
Das steckt hinter dem Audi-Logo
Aktualisiert am 31.03.2025 – 08:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Seit fast 100 Jahren stehen vier ineinander verschlungene Ringe für Audi. Aber was bedeutet das Logo überhaupt?
Mercedes hat den stilprägenden Stern, BMW das blau-weiße Logo, VW erkennt man den beiden Buchstaben – und Audi an den typischen vier Ringen. Die Geschichte des Audi-Logos geht auf vier Traditionsmarken im Osten Deutschlands zurück: Die in Sachsen beheimateten Marken Audi und Horch in Zwickau, Wanderer in Chemnitz sowie DKW in Zschopau waren an der Entwicklung des Automobils im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert maßgeblich beteiligt.
In den Zwanzigerjahren hatten die Unternehmen ihre Betriebe rationalisiert: Fließbänder und moderne Werkzeugmaschinen ließen die Kapazitäten sprunghaft ansteigen. Doch die Nachfrage war angesichts der Weltwirtschaftskrise eingeschränkt. Dazu kam eine steigende Konkurrenz aus dem Ausland – und um diesen Unternehmen Paroli zu bieten, brauchte es Geld. Doch die eigenen Gewinne reichten dafür nicht aus. Kreditgeber wurden dringend gesucht.
Die Sächsische Staatsbank befriedigte den Finanzbedarf der Horchwerke, aber hatte auch den Ausbau des Rasmussen-Konzerns ermöglicht. Dazu gehörten Ende der Zwanzigerjahre auch Audi und DKW. Die Bank schlug vor, die Interessen zu bündeln und zusätzlich noch die Autoabteilung der Wanderer Werke einzugliedern. Der neue Name des Konzerns stand schnell fest: Auto Union AG. Das Kapital betrug 14,5 Mio. Reichsmark und befand sich zu über 80 Prozent in den Händen der Sächsischen Staatsbank.
Gemessen an den produzierten Stückzahlen war die Auto Union in ihrem Gründungsjahr 1932 der zweitgrößte Kraftfahrzeughersteller in Deutschland. Jede Marke bediente einen anderen Kundenstamm: DKW produzierte Motorräder und Kleinwagen, Wanderer die Automobile der Mittelklasse, Audi bot Automobile im gehobenen Mittelklassesegment an und Horch die Luxusautomobile der Oberklasse.
Als Markenzeichen wählte das Unternehmen vier ineinander verschlungenen Ringe, die bis heute an die vier Gründermarken erinnern. 1936 wurde die neue Konzernzentrale in Chemnitz eingeweiht.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 war Schluss mit der Produktion ziviler Pkw. Nach dem Ende des Krieges enteignete die sowjetische Besatzungsarmee die Auto Union AG und demontierte die Produktionsanlagen. 1948 wurde das Unternehmen aus dem Handelsregister der Stadt Chemnitz gelöscht.
Führende Mitarbeiter, die zu Kriegsende nach Bayern gegangen waren, gründeten am 3. September 1949 in Ingolstadt mit der Auto Union GmbH eine neue Gesellschaft. Bis jedoch wieder Audis innerhalb der Auto Union vom Band liefen, sollte es noch bis 1965 dauern. Mittlerweile gibt es die Auto Union nicht mehr – und Audi ist eine Aktiengesellschaft, die zum VW-Konzern gehört. Doch die markentypischen vier Ringe sind geblieben.