
So gehören Bitterstoffe zu den Geheimtipps für die Fettverdauung, da sie nicht nur die Speichelbildung und die Produktion von Magensäure anregen, sondern auch die Bildung von Galle aus der Leber fördern, welche in der Gallenblase gespeichert und für die Verdauung in den Dünndarm geleitet wird. Zudem regen Bitterstoffe die Darmtätigkeit an. Ein kleiner Salat aus Endivien, Chicorée, Radicchio, Löwenzahn und Rucola vor dem Essen etwa kurbelt die Fettverdauung ebenso an wie die Gewürze Kümmel, Anis, Estragon, Salbei, Fenchel, Thymian, Rosmarin, Kurkuma und Pfeffer im Essen.
Artischocken – als Gemüse oder Saft – wirken sich ebenfalls positiv auf die Fettverdauung aus. „Wer den bitteren Geschmack im Essen so gar nicht mag, kann es mit Bittertropfen als Aperitif oder Digestif versuchen. Diese können vor oder nach dem Essen pur auf die Zunge getropft oder mit etwas Wasser verdünnt eingenommen werden“, sagt Neumann.
Gutes Kauen ist ebenfalls eine Empfehlung für eine verbesserte Verdaulichkeit. Wer gut kaut, profitiert gleich mehrfach: Sorgfältig eingespeicheltes und zerkleinertes Essen unterstützt den Verdauungsprozess. Dem Magen fällt es leichter, das Essen mit Magensäure zu vermengen und die zunächst größeren Fetttropfen in kleinere Tröpfchen zu emulgieren, sodass sie im Dünndarm leichter weiterverarbeitet werden können.
Ebenso lassen sich Magen und Darm entlasten, wenn man die Essensportionen angemessen wählt. Mit mehreren kleinen Portionen kommt die Verdauung besser zurecht als mit wenigen großen. Die Ernährungswissenschaftlerin rät, den Teller mit einer normal großen Portion zu füllen und bewusst und langsam zu essen. Sei man satt, solle man nicht weiteressen. Das natürliche Sättigungsgefühl, das etwa 15 Minuten nach Beginn der Mahlzeit einsetzt, sollte man nicht ignorieren. Es signalisiert, wenn der Magen ausreichend gefüllt ist.
Ein weiterer Tipp, der hilft, die Fettverdauung zu unterstützen: Trinken Sie nach dem Essen etwas Bitteres. Kräutertees sind laut der Ernährungswissenschaftlerin eine gute Verdauungshilfe. Geeignet sind etwa Kamille, Kümmel, Fenchel, Salbei, Pfefferminze und Anis. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken entkrampfend auf einen vollen Magen, regen die Gallenproduktion an und helfen, Blähungen entgegenzuwirken.
„Nach dem Essen können Sie auch einen Tee aus Schafgarbe oder Tausendgüldenkraut zubereiten oder die Bitterstoffe in Form eines Kaffees oder Grüntees genießen. Das enthaltene Koffein bekämpft zugleich auch die bleierne Müdigkeit nach dem Essen“, sagt Neumann. „Im Kräuterschnaps, den der eine oder die andere stattdessen bevorzugt, wirken die Kräuter verdauungsfördernd, nicht aber der Alkohol. Alkohol bremst die Verdauung. Auch ein Spaziergang kurbelt die Verdauung an.“










