Nach dem Rückschlag in Rotterdam muss der FC Bayern beim schweren Auswärtsspiel in Freiburg liefern. Es geht um viel mehr als nur Wiedergutmachung.
Der Stachel der 0:3-Niederlage am Mittwoch in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam sitzt beim FC Bayern noch immer tief. Das versuchte Cheftrainer Vincent Kompany am Freitag bei seiner Abschlusspressekonferenz gar nicht erst zu verbergen. „Wir haben das Gefühl, dass wir erst gestern gespielt haben, und spielen morgen schon wieder“, sagte der Belgier und betonte: „Wir haben uns gewünscht, dass wir so schnell wieder spielen können.“
Er und seine Mannschaft brennen schließlich auf Wiedergutmachung. Und genau das soll der SC Freiburg am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) zu spüren bekommen. „Hoffentlich kommt die Antwort auf dem Platz“, sagte Kompany.
Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass der Chefcoach nach empfindlichen Niederlagen auf eine Trotzreaktion seiner Mannschaft hofft. Das 0:3 in Rotterdam war nach dem 0:1 bei Aston Villa und dem 1:4 beim FC Barcelona bereits die dritte Auswärtspleite der Bayern in der Königsklasse.
Kompany ist bewusst, dass er für Titelgewinne diese immer wiederkehrenden Aussetzer schnellstmöglich abstellen muss. „Das ist das Ziel, das wird auch irgendwann so sein müssen. Wenn du die Preise gewinnen willst, musst du in jedem Moment da sein“, sagte er.
Die Rückschläge hält er gleichzeitig bei der Entwicklung seiner Mannschaft aber auch für normal. „Es wäre ungewöhnlich, dass man Preise gewinnt, ohne dass man in einer Saison etwas erlebt“, sagte er und meinte damit genau solche Niederlagen. Diesen Prozess mache jede Mannschaft durch.
Zumindest richtungsweisend könnte nun das schwere Auswärtsspiel der Bayern bei den heimstarken Freiburgern sein. Die Partie ist für die Münchner weit mehr als nur ein Charaktertest. Nach den drei lockeren Ligasiegen zum Jahresauftakt in Gladbach (1:0), gegen Hoffenheim (5:0) und Wolfsburg (3:2) wartet damit nach der Winterpause der erste richtige Härtetest in der Bundesliga auf den Rekordmeister.
Zeitgleich muss Verfolger Bayer Leverkusen, der in der Liga zuletzt acht Siege in Folge feierte, am Samstag auswärts bei RB Leipzig antreten. Der amtierende Meister und Pokalsieger hat damit ebenfalls eine der schwierigsten Aufgaben der Rückrunde vor sich.
Leverkusens Chefcoach Xabi Alonso bestätigte das. „Es ist eines der härtesten Spiele für uns auswärts, sie haben gute Ideen und sicher den Wunsch, wieder zu gewinnen“, sagte der Spanier bei seiner Pressekonferenz. Am zweiten Spieltag hatte der Double-Gewinner trotz 2:0-Führung noch 2:3 gegen die Sachsen verloren. Es war die erste Pleite der Leverkusener nach 463 Tagen und ist die bislang einzige in der Meisterschaft geblieben. Die Bundesliga sei „der wichtigste Wettbewerb für uns“, sagte Alonso und betonte: „Wir sind an einem wichtigen Moment der Saison.“
Vor dem Spieltag hat Bayern als Tabellenführer noch vier Punkte Vorsprung auf Bayer. Man darf gespannt sein, wie das am Samstagnachmittag nach dem Abpfiff der beiden Spiele aussehen wird. Für beide Meisterrivalen geht es auch darum, sich vor dem direkten Duell in drei Wochen in Leverkusen in eine möglichst gute Ausgangsposition zu bringen.