Filmgeschichte der 70er
Diese Schauspielerin stand als Kind nackt vor der Kamera
Aktualisiert am 02.09.2025Lesedauer: 4 Min.

Sie war noch ein Kind, als sie nackt in einem Erotikfilm mitspielte. So denkt Katja Bienert mehr als 40 Jahre später über ihre Rolle in „Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo“.
Eine Schauspielerin steht in einem Wohnzimmer, bekleidet ist sie nur mit einer Unterhose, der Blick auf ihre Brüste ist frei. Sie sieht zu, wie ein Mann auf allen Vieren durch den Raum krabbelt. Eine nackte Frau reitet auf seinem Rücken.
Es klingt wie ein schlechter Porno, und zunächst dürfte daran nichts ungewöhnlich sein. Doch die Frau in dem Wohnzimmer ist keine Frau, sie ist ein Mädchen, ein ziemlich junges Mädchen. „Zu den Zeiten der Dreharbeiten war ich tatsächlich erst elf Jahre alt“, erzählte Katja Bienert im vergangenen Jahr im Interview mit t-online. „Wir haben im Frühjahr 1978 gedreht und erst im September wurde ich zwölf.“ Der Presse erzählte man damals etwas anderes. „Sie haben mich quasi ein Jahr älter gemacht.“
In „Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo“ spielte sie die Rolle der Petra. Eine Schülerin, die sich in einen Stricher verliebt hat und für ihn Drogen besorgt. Gleich in den ersten Minuten des Films ist Petra oben ohne zu sehen. Ihre Freundin Doris will ihr die Prostitution näherbringen. Der Report-Film sollte als Aufklärung für Jugendliche dienen.
Die Dreharbeiten hatten etwas sehr Befreiendes für mich.
Katja BIenert
Es war nicht das einzige Mal, dass Katja Bienert für den Film die Hüllen fallen ließ. „Ich fand das alles gut. Es war ja nicht als Erotik verpackt, sondern als ernster Film – mit Drogen als Hauptthema. Ich wusste, was mich erwartet.“ Fast anderthalb Stunden ist der Streifen lang, mehrfach wird die elfjährige Katja dabei nackt gezeigt.
In einer Szene fährt die Kamera ganz nah an ihren Oberkörper, ihre Schulfreundin küsst ihre Brüste. Die Aufnahmen empfand Katja Bienert als „relativ harmlos“. „Wenn ich oben ohne sein musste, dann wurde die Hälfte des Teams rausgeschickt. Darauf wurde geachtet.“ Unangenehm sei es für sie damals nicht gewesen. Ganz im Gegenteil. „Die Dreharbeiten hatten etwas sehr Befreiendes für mich.“
Aber wie kann eine Elfjährige einen Erotikfilm als „befreiend“ ansehen? „Mit neun Jahren war ich schon 1,72 Meter groß und komplett ausgewachsen. Ich war einen Kopf größer als meine Klassenkameraden, hatte schon einen Busen. Ich galt als Freak.“ Beim Sport sei sie immer als Letzte gewählt worden. „Und wenn wir rennen mussten, haben mir die Gärtner auf den Busen geguckt. Das war nicht schön.“ In „Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo“ spielte sie dann mit dem, was sie sonst versteckte.











