Ein Darmverschluss ist ein medizinischer Notfall. Unbehandelt führt er in vielen Fällen zum Tod. Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie die Überlebensschancen stehen.
Plötzliche, starke Schmerzen im Bauchbereich, die immer schlimmer werden, bis hin zur Übelkeit und einer Schwellung am Bauch: Ein Darmverschluss kann schnell lebensbedrohlich werden. Doch was genau passiert dabei? Und wie wird er behandelt? All das lesen Sie hier.
Ein Darmverschluss, auch als Ileus bekannt, ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der der Darm teilweise oder vollständig blockiert ist. Dies verhindert die normale Passage von Nahrung, Flüssigkeit und Gas durch den Verdauungstrakt. Außerdem können Bakterien durch die Darmwand wandern und eine Blut- oder Bauchfellentzündung auslösen. Im schlimmsten Fall reißt die Darmwand und Darminhalt tritt aus.
Die Ursachen dafür können vielfältig sein und reichen von mechanischen Hindernissen wie Tumoren oder Verwachsungen bis hin zu funktionellen Störungen, bei denen der Darm seine Bewegungsfähigkeit verliert.
Jeder Darmverschluss ist ein Notfall. Denn unbehandelt können bereits nach wenigen Stunden schwere und teils lebensbedrohliche Komplikationen auftauchen. Besonders gefährlich ist der mechanische Darmverschluss. Er endet bei bis zu 25 Prozent der Betroffenen mit dem Tod.
Oft kommt es zu einem Kreislaufversagen oder – ab etwa sechs Stunden – zu einer sogenannten Gangrän. Dabei stirbt die Darmwand ab und es kommt zur Ruptur mit den Folgen einer Bauchfellentzündung, Schock und schließlich zum Tod. Insgesamt beträgt die Sterblichkeit bei einem Darmverschluss etwa 10 bis 25 Prozent. Je später die Behandlung startet, desto mehr verschlechtert sich die Prognose. Sie ist besonders gut, wenn frühzeitig operiert wird und kein Krebs als Ursache zugrunde liegt.
Die Behandlung eines Darmverschlusses hängt von der Ursache ab. Bei einer mechanischen Ursache ist häufig eine Operation unvermeidbar. Dabei werden Hindernisse wie Verwachsungen oder Tumore entfernt oder eingeklemmte Hernien gelöst. Außerdem werden abgestorbene Darmabschnitte entfernt und die gesunden aneinandergenäht.
Im Gegensatz dazu können funktionelle Darmlähmungen konservativ, also ohne Operation, behandelt werden. Betroffene erhalten Schmerzmittel sowie Infusionen zur Stabilisierung des Flüssigkeits- und Blutsalzhaushalts. Eine Magensonde kann den Speisebrei absaugen und den Druck vom Darm nehmen.