Finale in Oslo
Gala gegen Kroatien: Dänemark ist Handball-Weltmeister
Aktualisiert am 02.02.2025 – 20:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Im Endspiel stellt der Favorit direkt klare Verhältnisse her. Zeitweise wird es emotional in der Partie. Am Ende schreibt Dänemark Geschichte.
Dänemark ist zum vierten Mal in Folge Handball-Weltmeister. Der Turnier-Favorit gewann das Endspiel in Oslo gegen Kroatien am Sonntagabend mit 32:26 (16:12) und krönte sich damit erneut zur besten Nationalmannschaft der Welt.
Kroatiens Kapitän und Denkmal Domagoj Duvnjak blieb in seinem letzten Länderspiel das i-Tüpfelchen auf seiner Nationalmannschaftskarriere somit verwehrt. Der Rückraumspieler des THW Kiel hatte von dem ersten Titelgewinn mit seinem Heimatland geträumt. Am Ende wurde es Silber – wie schon bei der WM 2009 und den EM-Turnieren 2008, 2010 und 2020.
Der Berliner Mathias Gidsel war am Sonntagabend vor rund 11.000 Zuschauern in der Unity Arena mit zehn Toren bester Schütze der Dänen, die von Beginn an den Ton angaben. Kroatien ging aggressiv zu Werke, spielte sich in der Offensive aber immer wieder fest oder scheiterte im Abschluss am glänzenden Emil Nielsen im dänischen Tor. Nach der Pause brach die kroatische Gegenwehr. Jacobsens Team, das seit nun 37 WM-Spielen ungeschlagen ist, feierte das Quadruple schon weit vor der Schlusssirene.
Bronze hatten sich in einem engen Duell zuvor die Franzosen gesichert. Der Europameister schlug Deutschland-Bezwinger Portugal im kleinen Finale 35:34 (19:17) und jubelte im ersten Turnier nach der Ära von Superstar Nikola Karabatic über seine insgesamt 13. WM-Medaille – keine andere Nation gewann mehr.
Wenn Dänemark so weitermacht, könnte Frankreichs Status als Rekordsieger mit sechs WM-Titeln jedoch in Gefahr geraten. Die Kroaten versuchten, „Danish Dynamite“ mit einer offensiven Deckung vor Probleme zu stellen. Doch der dänische Rückraum, insbesondere die Achse aus Gidsel und Simon Pytlick, riss mit pfeilschnellen Pässen immer wieder Lücken und spielte so Emil Jakobsen auf Linksaußen frei.
Ein weiteres Problem für Sigurdssons Team: Nielsen war sofort im Spiel. So hatte Kroatien nach zehn Minuten erst einen Treffer erzielt. Zwar blieb die Partie bis zum 8:7 (22.) eng. Nach der Roten Karte gegen Kroatiens Abwehrriesen Marko Mamic lief der dänische Offensivmotor jedoch allmählich heiß. Beim 13:9 (27.) wuchs der Vorsprung erstmals auf vier Tore.
Duvnjak, der nach einer Wadenverletzung sichtbar angeschlagen war und nur zu Überzahlsituationen auf das Feld kam, und seine Teamkollegen stemmten sich so lange wie möglich gegen die Niederlage. Doch auf den Tag genau 22 Jahre nach Kroatiens erstem WM-Triumph (2003 gegen Deutschland) blieb Dänemark gnadenlos. Als die kroatischen Kräfte und Disziplin nachließen, wuchs der Vorsprung weiter.