
90 Kilometer unter Wasser
Längster Tunnel der Welt: Chinas Megaprojekt startet
22.12.2025 – 13:34 UhrLesedauer: 2 Min.
China wagt sich an ein riesiges Tunnelprojekt. Der Verkehrsweg soll unter der Bohai-Meerenge zwei Industriestädte miteinander verbinden.
China hat den Bau des weltweit längsten Tunnels genehmigt. Der geplante „Bohai Strait Tunnel“ soll die Fahrtzeit zwischen den Städten Dalian und Yantai im Südosten des Landes von bislang sechs bis acht Stunden auf nur etwa 40 Minuten mit dem Zug verkürzen. Die Kosten des Megaprojekts werden auf umgerechnet 23 Milliarden Euro geschätzt. Das berichten verschiedene Medien.
Vorgesehen seien zwei parallele Tunnelröhren für Hochgeschwindigkeitszüge, die sich über eine Distanz von rund 122 Kilometern erstrecken sollen. Je nach Streckenführung würden etwa 90 Kilometer davon unter dem Meeresboden der Bohai-Meerenge verlaufen. Damit wäre der Unterwasseranteil des Tunnels länger als der des Eurotunnels zwischen Calais in Frankreich und Folkestone in Großbritannien (38 Kilometer unter Wasser) sowie des japanischen Seikan-Tunnels (23,3 Kilometer unter Wasser, verbindet die Hauptinsel Honshū mit Hokkaidō) zusammen.
Die Züge sollen mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde unterwegs sein und damit schneller fahren als die Eurostar-Züge im Eurotunnel. Die Reisezeit zwischen den beiden für China extrem wichtigen Industriestandorten mit jeweils etwa sieben Millionen Einwohnern würde dadurch um fast 90 Prozent sinken.
Zehn bis 15 Jahre werde es dauern, um das Megaprojekt zu verwirklichen. Zum Vergleich: Der Bau des deutlich kürzeren Eurotunnels dauerte rund sechs Jahre.
Laut Planern soll der „Bohai Stait Tunnel“ mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet werden – darunter spezielle Belüftungssysteme, Abdichtungen gegen Wassereinbruch, strukturelle Sensoren sowie Notausgänge. Dies ist vor allem wegen der erdbebengefährdeten Lage zwischen der Liaodong-Halbinsel, auf ihr befindet sich Dalian, und der Shandong-Halbinsel mit Yantai von Bedeutung. Ein konkreter Termin für den Baubeginn wird bislang nicht genannt. Es hieß nur, das Projekt solle „so bald wie möglich“ umgesetzt werden.









