Sendung aus Aschaffenburg
Nach Liveschalte: Reporterin sieht sich Kritik ausgesetzt
Aktualisiert am 23.01.2025 – 14:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Wegen ihrer Wortwahl steht die BR-Reporterin Barbara Ecke in der Kritik. Der Sender stärkt ihr den Rücken – und liefert eine Ankündigung.
Nach dem Messerangriff in Aschaffenburg wird Kritik an einer Liveschalte des Bayerischen Rundfunks laut. Reporterin Barbara Ecke wird im Internet für ihre Wortwahl kritisiert – vor allem aus rechten Kreisen.
Am Mittwochabend schaltete der öffentlich-rechtliche Sender mehrmals zu der Reporterin Barbara Ecke vor Ort. Dabei beschrieb Ecke auch die Verfassung der Stadt und die psychologische Auswirkung der Tat auf die Zeugen. Während sie versuchte, die Schrecken der Tat in Worte zu fassen, nannte sie die Situation in Aschaffenburg „interessant“, „spannend“ und „eher ungewöhnlich“.
Trotz der folgenden Kritik stellte sich der Sender hinter Ecke. Auf Anfrage von t-online erklärte der BR, dass die Reporterin „heute weiter aus ihrer Heimatstadt berichten“ wird.
Auf X wurde nach der Sendung umgehend die Entlassung von Ecke gefordert und die Liveschalte als die „widerlichsten 17 Sekunden“ in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bezeichnet. Die Kritik an ihr führte schnell zu allgemeineren Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk: So wurde Ecke auch vorgeworfen, in einer weiteren Liveschalte für die Tagesschau auf die Politisierung der Attacke und eine von der AfD angeregte Kundgebung hingewiesen zu haben.
Der Sender erklärte: „Unsere Reporterin bedauert die Formulierung sehr.“ Gleichzeitig setzte der BR die Situation auch in einen Kontext: „Sie lebt und arbeitet in Aschaffenburg und hat immer wieder den Schockzustand des Ortes dargestellt. Sie hat dann an einer Stelle den Faden verloren und nach Worten gesucht – und dabei eine unglückliche und gänzlich unpassende Formulierung gewählt. Solche Fehler sind menschlich – gerade in einer derartigen Ausnahmesituation.“