Hier tanzt die Elite
Warum ein Kölner Club zum besten Deutschlands gekürt wurde
10.04.2025 – 01:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Das „Bootshaus“ bleibt Kölns strahlender Party-Stern. Als einziger deutscher Musikclub schafft es die Location unter die zehn besten Clubs weltweit.
Die Domstadt darf stolz sein: Das Kölner „Bootshaus“ behauptet sich als einziger deutscher Club unter den besten zehn der Welt. Im jährlichen Ranking des renommierten Fachmagazins „DJ Mag“ sichert sich der Kölner Party-Hotspot einen herausragenden siebten Platz und unterstreicht damit seine Ausnahmestellung in der deutschen Clublandschaft.
Während die meisten deutschen Clubs im internationalen Vergleich an Bedeutung verlieren, bleibt das „Bootshaus“ eine feste Größe in der globalen Party-Elite. Besonders bemerkenswert: Der Kölner Club stellt den Berliner Techno-Tempel „Berghain“ deutlich in den Schatten, der nur auf Platz 16 landete und im Vergleich zum Vorjahr weiter abrutschte (Vorjahr: 13).
Das „Bootshaus“ ist Kölns Aushängeschild der elektronischen Musikszene und befindet sich auf einem abgelegenen Werftgelände unter einer Rheinbrücke am Mülheimer Hafen. Die besondere Location und die regelmäßig hochkarätigen DJ-Bookings haben dem Club seinen internationalen Ruf eingebracht.
Den ersten Platz der Top-100-Clubs belegt erneut das „Hï Ibiza“, das 2017 auf der spanischen Party-Insel eröffnet hatte. „Wir fühlen uns zutiefst geehrt und sind dankbar, zum vierten Mal in Folge zum weltweit besten Club gewählt worden zu sein“, zitierte das Magazin Yann Pissenem, Geschäftsführer der Betreiberfirma The Night League.

Auf dem zweiten Platz steht unverändert das „Green Valley“ in der brasilianischen Küstenstadt Camboriú, gefolgt vom ebenfalls auf Ibiza beheimateten „Ushuaïa“ auf dem dritten Platz.
Köln hält die Fahne für Party-Deutschland hoch
Die Bedeutung des „Bootshaus“ für die deutsche Clubszene kann kaum überschätzt werden. In einer Zeit, in der Deutschland einen historischen Tiefstand in der globalen Clublandschaft erlebt, ist der Kölner Club der wichtigste Vertreter der einst führenden deutschen Partyszene.
„Ein historischer Tiefstand und ein deutliches Signal dafür, dass sich das Zentrum der globalen Clubszene zunehmend verschiebt“, schreibt das „DJ Mag“ zum Absturz der deutschen Clubs. Insgesamt seien nur noch zwei deutsche Locations in den Top 100 vertreten – neben dem Kölner „Bootshaus“ eben nur noch das Berliner „Berghain“.
Während Berlin seine Vormachtstellung in der globalen Clubszene zunehmend einbüßt – zwei weitere Berliner Institutionen sind komplett aus dem Ranking verschwunden – bleibt Köln mit dem „Bootshaus“ fest auf der Party-Weltkarte verankert.
Das „Watergate“ in Berlin, 2024 noch auf Platz 34, und der legendäre „Tresor“, voriges Jahr auf Platz 77, haben es nicht mehr in die Liste geschafft. Das „Watergate“ wurde Ende 2024 geschlossen. Zum „Tresor“ hieß es vom Magazin: „Auch hier dürfte die anstehende Schließung im April 2025 eine Rolle gespielt haben – ein stiller Abschied für eine der einflussreichsten Techno-Locations der Welt.“
Köln bleibt standhaft, doch: Global verlagert sich die Partyszene
Während Köln mit dem „Bootshaus“ standhaft bleibt, verliert Europa insgesamt an Bedeutung in der Clubwelt. Erstmals seien weniger als 40 europäische Clubs im Ranking dabei. Asien steige dagegen auf. Die Region stelle nun mehr als 30 Clubs, wobei vor allem Thailand hervorsteche. „Mit drei Neueinsteigern und insgesamt sechs platzierten Clubs ist das Land nun das neue Zentrum der asiatischen Clubszene.“
Der Erfolg des „Bootshaus“ ist umso bemerkenswerter in einer Zeit, in der die globale Clublandschaft sich neu sortiert und immer mehr asiatische und südamerikanische Clubs an Bedeutung gewinnen.