Erhöhte Blutdruckwerte beruhen häufig auf Fehlern beim Messen, etwa, wenn die Messmanschette falsch sitzt. Wie Sie Ihren Blutdruck zu Hause richtig messen.
Wer wegen Bluthochdruck in ärztlicher Behandlung ist, muss zu Hause regelmäßig seinen Blutdruck messen und schauen, ob er die vereinbarten Zielwerte einhält. Um Messfehler zu vermeiden, ist es ratsam, bestimmte Messregeln einzuhalten, darunter die Fünf-Minuten-Regel. Nur so lassen sich zu Hause verlässliche Blutdruckwerte ermitteln.
Angaben der Deutschen Hochdruckliga e. V. zufolge hat fast jeder Dritte Deutsche Bluthochdruck (Hypertonie). Das sind etwa 20 bis 30 Millionen Menschen. Damit ist Bluthochdruck in Deutschland die Volkskrankheit Nummer eins. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck schädigt die Blutgefäße und erhöht unter anderem das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Ziel der Bluthochdruck-Therapie ist es, die Werte zu senken. Drei Viertel der behandelten Betroffenen erreichen der Hochdruckliga zufolge gute Werte unter dem Grenzwert von 140/90 mmHg.
Regelmäßige Blutdruckmessungen zeigen, ob die Zielwerte erreicht werden und stabil sind. Der Arzt erklärt, in welchem Bereich sich die Werte bewegen dürfen – und wann Anpassungen notwendig werden. Wichtig ist, sich im ersten Schritt die Anwendung des Blutdruckmessgerätes vom Arzt erklären zu lassen. Auch das Sanitätshaus und der Gerätehersteller können Fragen beantworten. Nur wer weiß, wie das Blutdruckmessgerät richtig bedient wird, bekommt verlässliche Messergebnisse.
Damit die Blutdruckmessung zu Hause gelingt, sollten von Bluthochdruck Betroffene laut der Nationalen Versorgungsleitlinie „Bluthochdruck“ fünf Grundregeln beherzigen:
Fachleute raten, eine halbe Stunde vor der Messung keinen Sport zu treiben, nicht zu essen, keinen Kaffee zu trinken oder zu rauchen. Messen Sie Ihren Blutdruck außerdem nicht mit voller Blase. All das kann die Messergebnisse verfälschen. Ebenso sollten Betroffene den Blutdruck immer zur gleichen Zeit morgens und abends messen. So lassen sich die ermittelten Werte besser miteinander vergleichen. Die Messung erfolgt vor(!) der Einnahme der blutdrucksenkenden Medikamente. In der Regel wird zweimal hintereinander gemessen. Zwischen erster und zweiter Messung sollten ein bis zwei Minuten liegen. Wichtig zu wissen: Der zweite Wert liegt meist unter dem Wert der ersten Messung.
Für Handgelenkmessungen rät die Deutsche Hochdruckliga e. V., darauf zu achten, dass das Gerät während der Messung auf Herzhöhe ist. Es empfiehlt sich, ein Kissen auf den Tisch zu legen. Ebenfalls sollte die Manschettengröße passend zum Oberarm oder Handgelenk ausgewählt werden. Achten Sie zudem darauf, dass die Manschette immer auf der Haut liegt. Stoff beeinträchtigt das Messergebnis. Wichtig: Der hochgekrempelte Ärmel sollte nicht zu stramm sitzen. Sonst riskieren Sie einen Blutstau, der sich ebenfalls auf die Messergebnisse auswirkt.
Wussten Sie’s? In der Regel sind die Blutdruckwerte niedriger, wenn sie zu Hause gemessen werden. Der Grund: Viele sind beim Arzt nervös – was den Blutdruck steigen lässt. Experten bezeichnen dieses Phänomen als „Weißkitteleffekt“.