Block-Prozess
Nach Unterbrechung: Brisante Zeugenaussage erwartet
10.12.2025 – 08:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Staatsanwaltschaft hat im Prozess um die Entführung der Block-Kinder neue Zeugenaussagen eingebracht. Nach drei Wochen geht es am Mittwoch weiter.
Am Hamburger Landgericht geht der Block-Prozess in die nächste Runde. Am Mittwoch dürfte es vor Gericht um eine möglicherweise brisante Zeugenaussage gehen: Dem Geschäftsführer einer israelischen Sicherheitsfirma wird vorgeworfen, die Rückholaktion organisiert und gemeinsam mit weiteren Beschuldigten im Auftrag von Block durchgeführt zu haben. Nach Medienberichten hat er das bestätigt und erklärt, dass er mit 220.000 Euro in bar bezahlt worden sei.
Vor der dreiwöchigen Prozess-Pause hatte die Staatsanwaltschaft neue Zeugenaussagen eingebracht, was zu einer Unterbrechung des Verfahrens führte. Blocks Verteidiger, Ingo Bott, kritisierte, dass die Staatsanwaltschaft einen Zeugen angehört habe, ohne das Gericht und die Verteidigung zu informieren – und forderte eine Unterbrechung. Bott äußerte Bedenken, dass ein Informationsvorsprung der Staatsanwaltschaft bestehe und forderte eine gründliche Auswertung der neuen Zeugenaussagen.
Der Fall dreht sich um die Entführung der beiden jüngsten Kinder der Unternehmerin Christina Block. Sie soll den Auftrag erteilt haben, den damals zehnjährigen Jungen und das dreizehnjährige Mädchen in der Silvesternacht 2023/24 zu entführten. Block bestreitet das.
Block bestreitet die Vorwürfe und erklärte, das Sicherheitsunternehmen habe ursprünglich das IT-System ihres Hotels in Hamburg prüfen sollen. Die Kinder seien auf eigene Faust entführt worden. Die Staatsanwaltschaft fahndet weiterhin nach weiteren Beteiligten an der Entführung. Zwei Israelis wurden bereits vernommen und stehen im Verdacht, zusammen mit Block und anderen Personen an der Entführung beteiligt gewesen zu sein.
Die Auswirkungen der Entführung auf die Kinder sind erheblich. Laut der Stiefmutter der Kinder seien diese nach der Entführung stark verändert und belastet. Die Kinder leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark, nachdem ein Sorgerechtsstreit zu ihrer Rückführung geführt hatte. Das Oberlandesgericht Hamburg hatte entschieden, dass die Kinder zu ihrer Mutter zurückkehren müssen, doch die dänische Justiz lehnte eine Rückführung gegen ihren Willen ab.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Blocks Ex-Mann und dessen neue Ehefrau wegen Kindesentziehung und Beihilfe laufen weiter. Eine Entscheidung über die Eröffnung eines Prozesses steht noch aus.











