
Spree-Bombe wird entschärft
Tausende Berliner müssen ihre Häuser verlassen
Aktualisiert am 19.09.2025 – 03:14 UhrLesedauer: 3 Min.
Vor wenigen Tagen wurde in Spandau ein Weltkriegs-Blindgänger gefunden. Er soll am Freitag entschärft werden. Noch bevor es so weit ist, müssen auch in einem anderen Bezirk Häuser geräumt werden.
Tausende Menschen in Berlin-Mitte haben am späten Abend ihre Wohnungen wegen eines Kriegsmunitions-Funds in der Spree verlassen müssen. Experten der Kriminaltechnik gehen davon aus, dass es sich um eine Weltkriegsbombe handelt, wie ein Polizeisprecher über die Onlineplattform X bekannt gab. Der Blindgänger sollte in den nächsten Stunden entschärft werden.
Ein Transport des Blindgängers sei nicht vorgesehen, ssodassdie Entschärfung vor Ort erfolge, hieß es. Die Polizei hat einen Sperrkreis von rund 500 Metern rund um den Fundort an der Mühlendammschleuse errichtet. Beamtinnen und Beamte gingen von Haus zu Haus, um Bewohner zu informieren. Gegen Mitternacht gab das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine öffentliche Warnmeldung heraus und forderte alle Menschen auf, den Sperrbereich zu verlassen.
„Wir gehen davon aus, dass wir hier mehrere Stunden brauchen werden, um diese Evakuierungsmaßnahmen durchzuführen“, sagte Jan Misselwitz, Sprecher der Berliner Polizei. Erst wenn alle Menschen in Sicherheit seien, würden sich die Expertinnen und Experten die Bombe unter Wasser anschauen können. Es sei ein „sehr schwieriges Unterfangen“. Die Polizei geht davon aus, dass der Einsatz bis in die Morgenstunden dauert.
Konkrete Angaben zur Zahl der betroffenen Menschen machte der Sprecher zunächst nicht. Medizinische Einrichtungen sind demnach nicht betroffen. Dafür liegen Botschaften sowie Gebäude der Senatsverwaltung im Sperrkreis.
Für Menschen, die nicht bei Angehörigen oder Freunden unterkommen können, sollte eine Notunterkunft eingerichtet werden. Wegen des Einsatzes wurden auch Straßen gesperrt, die U-Bahn-Linie 2 war ebenfalls unterbrochen. Die Polizei wollte in Kürze eine Karte veröffentlichen, auf denen die betroffenen Straßen zu sehen sind.
Der Blindgänger war bei Bauarbeiten an der Mühlendammschleuse, in der Nähe der Fischerinsel, entdeckt worden. Der Schiffsverkehr auf der Spree wurde daraufhin unterbrochen. Schlick im Wasser dürfte die Bergungsarbeiten erschweren.
Die Fischerinsel gehörte einst zum ältesten Teil der mittelalterlichen Stadt Cölln. Obwohl von den damaligen Gebäuden nur noch wenig zu sehen ist, wird das Stadtviertel im südlichen Teil der Spreeinsel in Berlin-Mitte von vielen Touristen aufgesucht.











