Plötzlich waren 2,2 Gigawatt weg
Mega-Blackout in Spanien: Spur führt zu Umspannwerk
14.05.2025 – 18:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Blackout Ende April hat fast die gesamte Iberische Halbinsel getroffen. Jetzt veröffentlicht die Regierung neue Erkenntnisse.
Am 28. April hat ein plötzlicher Stromausfall fast ganz Spanien und Teile Portugals stundenlang lahmgelegt. Wie Energieministerin Sara Aagesen am Mittwoch vor Abgeordneten erklärte, begann der Ausfall in einem Umspannwerk in Granada. In der Folge seien auch Anlagen in Badajoz und Sevilla betroffen gewesen. Laut Aagesen kam es dadurch zu einem Verlust von 2,2 Gigawatt Strom, was weitere Netzabschaltungen auslöste.
Wieso es zu dem ursprünglichen Ausfall der Stromerzeugung in dem Umspannwerk in Granada kam, ist unterdessen weiter offen. „Wir sind dabei, Millionen von Daten zu analysieren“, sagte Aagesen. „Wir machen auch weiterhin Fortschritte bei der Identifizierung der Orte, an denen diese Stromausfälle auftraten.“ Die Ermittler würden einen Cyberangriff auf den Netzbetreiber REE, ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage oder eine unzureichende Netzkapazität als Ursache ausschließen.
Der Zwischenfall hat eine Debatte über Spaniens Energiepolitik entfacht. Einige Kritiker fürchten, dass der wachsende Anteil erneuerbarer Energien die Stabilität des Netzes gefährden könnte. Der geringe Anteil von Kernkraft und fossilen Brennstoffen führe zu einem Mangel an sogenannter „Netzträgheit“, was die Anfälligkeit für Störungen erhöhen könne.
Gleichzeitig steht der geplante Atomausstieg bis 2035 zur Diskussion. Zwar bekräftigte die Regierung ihren Kurs, doch zeigte sich Aagesen offen für eine längere Laufzeit bestehender Anlagen – sofern Sicherheit und Preisniveaus stimmen und ein Nutzen für die Versorgungssicherheit nachgewiesen ist.
Aagesen betonte im Parlament: „Ein Mix mit mehr erneuerbaren Energien verringert die externen Risiken. Er ermöglicht es uns, alle Eventualitäten zu antizipieren, uns an sie anzupassen und schnell darauf zu reagieren.“ Die Ministerin verteidigte die Linie der Regierung und hob hervor, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie langfristig zu niedrigeren Strompreisen führe.