Nach Problemen im Weltcup
Biathlon-Weltmeisterin unterzieht sich Eingriff am Herzen
22.12.2024 – 18:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Franziska Preuß dominiert aktuell den Biathlon-Weltcup der Damen. Das liegt auch am Fehlen einer starken Kontrahentin, die Probleme am Herzen hat.
„Es wird ein anderes Weihnachten, als ich es geplant hatte“, beginnt das ausführliche Statement von Ingrid Landmark Tandrevold auf Instagram. Die norwegische Biathletin und viermalige Weltmeisterin ist zudem auf einem Foto im Krankenbett zu sehen. Tandrevold war Anfang Dezember vom Weltcup in Kontiolahti (Finnland) mit Herzproblemen abgereist, trat weder in Hochfilzen vor einer Woche noch im französischen Annecy an diesem Wochenende an.
Nun ist klar, warum: Tandrevold hat sich einem kleinen Eingriff am Herzen unterzogen. Die Ärzte entdeckten eine AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (kurz: AVRNT), eine Herzrhythmusstörung, bei der das Herz plötzlich schnell schlägt. „Es ist nicht gefährlich, nur sehr unangenehm. Gerade, wenn man versucht, schnell Ski zu fahren und gleichzeitig Blitze sieht“, heißt es in Tandrevolds Statement an die Fans. „Die AVRNT gilt als angeboren, kann aber durch mentalen und physischen Stress ausgelöst werden (zum Beispiel durch Schießen)“, erklärt sie weiter. Das Schießen ist Teil des Biathlons, ihres Sports.
„Es ist ein bisschen so, als hätte ich eine kleine Kerbe in meiner Schallplatte, die gelegentlich hervorsteht, während der Rest der Platte makellos ist“, beschreibt sie die Situation. Um dieses Problem zu lösen, habe sie sich für den kleinen Eingriff entschieden.
Gleichzeitig übte die 28-Jährige aber auch etwas Kritik an der Berichterstattung um ihr Fehlen. „Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie wir über verschiedene Herzprobleme sprechen. Viele Arten von Herzrhythmusstörungen sind harmlos und unterscheiden sich stark von ernsthaften Diagnosen wie Herzinfarkt oder Vorhofflimmern. Deshalb würde ich mir wünschen, dass sowohl Journalisten als auch Experten, die über das Thema schreiben oder sprechen, ein wenig mehr recherchieren, bevor sie verschiedene Krankheiten gleichsetzen und unnötige Ängste schüren“, so Tandrevold. Die Norwegerin betonte, dass sie bei einer ernsthaften Lebensgefahr niemals Skifahren gegangen wäre.
Sie fühle sich gut und habe auch schon wieder leicht trainiert. „Ich freue mich darauf, im Januar hoffentlich wieder beim Weltcup dabei zu sein“, so Tandrevold.
Der nächste Weltcup findet ab dem 9. Januar in Oberhof statt. Ob die viermalige Weltmeisterin dann teilnehmen wird, bleibt abzuwarten.