Auszeichnung in Mailand
Hier wächst der edelste Tropfen
03.12.2024 – 17:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Die italienische Zeitschrift „L’Espresso“ hat den besten Weißwein des Jahres ausgezeichnet. Der Gewinnertropfen vereint drei Rebsorten.
In einem Land, in dem vom hohen Norden, am Rand der Alpen, bis nach Sizilien Wein angebaut wird, ist die Auswahl schier unerschöpflich. Trotzdem hat sich die italienische Zeitschrift „L’Espresso“ daran gemacht, den besten Weißwein Italiens zu küren. Im Weinführer 2025 sind die 1.000 aufregendsten Weine zusammengestellt worden. Den ersten Platz hat ein Tropfen erobert, der aus drei verschiedenen Rebsorten besteht.
Der beste Weißwein Italiens ist demnach der „Fosarin“ des Jahrgangs 2022, der im Weingut Ronco dei Tassi in Cormòns gekeltert wird. Der Ort liegt in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien, an der Grenze zu Slowenien. Im „Fosarin“ sind die Trauben der Rebsorten Pino Bianco, Friulano und Malvasia vereint. Die beiden letztgenannten sind sogenannte autochthone Rebsorten. Es sind also Sorten, die in der Region nicht nur heimisch sind, sondern dort auch ihren Ursprung haben. In diesem Fall in der Region Friaul.
Auch wenn der Siegerwein aus drei verschiedenen Rebsorten besteht – die Bedingungen für die verwendeten Trauben sind nahezu identisch: Sie wachsen alle auf einem Hügel, 180 Meter über dem Meeresspiegel, auf 2,5 Hektar. Im Schnitt sind die Reben dort 55 Jahre alt.
Die Jury für die begehrte Auszeichnung besteht tatsächlich aus nur einem Mann. Luca Gardini zählt zu den renommiertesten Sommeliers der Welt und als der beste Kenner italienischer Weine. Über den „Fosarin“ aus dem Jahr 2022 sagte er bei der Preisverleihung in Mailand: „Der Wein ist eine vorbildliche Mischung aus einem einzigen Weinberg, dem es gelingt, den Charakter eines Territoriums auf unbezahlbare Weise darzustellen.“
Um den besten Weißwein Italiens zu ermitteln, hat Luca Gardini sage und schreibe 5.000 italienische Weine probiert. Die besten 1.000 haben es in den Weinführer 2025 geschafft.
Wer den besten Weißwein Italiens probieren möchte, muss es sich leisten wollen. Unter 20 Euro war die Flasche im Handel kaum zu haben. Nach der Preisverleihung werden die Preise vermutlich noch deutlich steigen. Der beste Rotwein wurde übrigens auch vorgestellt. Und auch er kommt aus dem Norden Italiens. Östlich des Gardasees wird der „San Leonardo“ gekeltert.