Berlinerin lange festgehalten
Frau im US-Knast: Abschiebung nach Deutschland steht wohl bevor
10.03.2025 – 07:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Seit über einem Monat befindet sich eine Berlinerin in den USA in Abschiebehaft. Nun kommt Bewegung in die Angelegenheit.
Die in den USA festgenommene Berliner Tätowiererin Jessica Brösche soll am Dienstag (11. März) nach Deutschland abgeschoben werden. Das teilt ihre Freundin Nikita Lofving, die Brösche in Los Angeles besuchen wollte, in den sozialen Medien mit. Die Mutter der Festgehaltenen, Birgit Brösche, bestätigt der „B.Z.“ ebenfalls, dass ihre Tochter an diesem Tag in die Heimat zurückkehren soll.
Die 29-Jährige hatte versucht, am 25. Januar aus Tijuana in Mexico in die Vereinigten Staaten einzureisen. Doch an der Grenze wurde sie von Beamten abgeführt, wie Lofving berichtete. Die US-Einreisebehörde ICE ging demnach offenbar davon aus, dass Brösche illegal in den USA arbeiten wollte – obwohl sie über eine für die Einreise benötigte ESTA-Erlaubnis verfügt haben soll. Mehr dazu lesen Sie hier.
Brösches Profilinformationen auf Instagram ist zu entnehmen, dass sie lediglich bis Mitte Februar in Los Angeles sein wollte. Stattdessen sitzt sie nun seit mehreren Wochen in Abschiebehaft in Otay Mesa in San Diego. Das deutsche Auswärtige Amt teilte t-online bereits am 12. Februar mit, dass es sich mit dem Konsulat in Los Angeles um die Lösung des Problems bemühe.
Ein Journalist von „ABC 10News San Diego“ konnte in der Zwischenzeit mit Brösche am Telefon reden. Sie habe demnach gesagt, dass sie acht Tage in Einzelhaft verbringen musste. „Es war schrecklich, wirklich schrecklich. Ich will einfach nur nach Hause“, sagte sie dem Reporter des News-Portals.
Der Journalist sprach den Angaben zufolge auch mit Lofving, die in stetigem Austausch mit ihrer Freundin Brösche sei. „Sie sagt, es war wie in einem Horrorfilm“, wird sie zitiert. Demnach seien in den umliegenden Zellen dauerhaft Schreie zu hören gewesen. Brösche sei nach einigen Tagen verrückt geworden und habe angefangen, gegen die Wände zu schlagen. Das Personal der Haftanstalt habe dann einen Psychologen geholt, der ihr demnach Medikamente verschreiben wollte. Doch Brösche habe abgelehnt.
Bald hat die Situation für Brösche offenbar ein Ende. Mutter Birgit Brösche sagte der „B.Z.“: „Ich glaube es erst, wenn ich sie wieder in meine Arme schließen kann.“ Nähere Informationen, etwa, an welchem Flughafen sie landen wird, nannte sie den Angaben zufolge nicht.
Brösches Freundin Lofving geht laut mehreren Posts auf ihrem Instagram-Profil davon aus, dass die verschärfte Einreisepolitik des US-Präsidenten Donald Trump der Grund für die Festnahme ist. Dieser hatte angekündigt, rigoros gegen Einwanderer vorzugehen, die auf illegalem Weg ins Land kommen oder sich bereits ohne gültigen Aufenthaltsstatus in den USA aufhalten.
Mehrere Ministerien sind dazu angehalten, auf dieses Ziel hinzuarbeiten, dazu wurden mehr US-Soldaten für die Unterstützung der Grenzschützer an der Grenze zu Mexiko abgestellt. Abgeschobene Migranten werden in ihre Heimatländer zurückgeflogen. Bürgerrechtler und Menschenrechtsaktivisten kritisieren das Vorgehen der neuen US-Regierung als unmenschlich.