„Missbräuchliche Verwendung“
Band verbietet AfD-Anhängern Nutzung ihres Songs
30.12.2024 – 14:00 UhrLesedauer: 2 Min.
AfD-Anhänger haben offenbar einen Hit aus den Achtzigern für sich entdeckt und nutzen ihn für politische Werbung. Dagegen gehen die Musiker nun vor.
Nach dem Scheitern der Ampel-Regierung folgen im Februar die Neuwahlen. Die Parteien befinden sich mitten im Wahlkampf und auch ihre Anhänger machen unter anderem in den sozialen Netzwerken Werbung für ihre Partei. Dabei nutzen AfD-Sympathisanten offenbar in ihren Postings vermehrt den Song „Forever Young“ der Band Alphaville.
Auf Instagram haben die Musiker am Sonntag eine Stellungnahme veröffentlicht: „Wie wir soeben erfahren haben, verwenden Anhänger der rechtsextremistischen Partei AfD unseren Song ‚Forever Young‘ in ihren Medien, um für diese faschistoide Vereinigung Reklame zu machen.“ Man werde „alles daran setzen, dieser missbräuchlichen Verwendung entgegenzutreten“. Weiter heißt es: „Die Musik von Alphaville und die Band sind in keiner Weise mit den politischen Vorstellungen dieser Partei und ihren Anhängern vereinbar.“ Die Alternative für Deutschland wurde vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.
Es ist nicht das erste Mal, dass Musiker einer Partei die Songnutzung untersagen. Herbert Grönemeyer und Soho Bani haben in diesem Jahr eine Neuauflage des Songs „Zeit, dass sich was dreht“ veröffentlicht. Der Song wurde beim Deutschlandtag der Jungen Union in Halle, Sachsen-Anhalt, genutzt, als CDU-Chef Friedrich Merz auftrat. „Wenn ihr weiter meinen Song auf Friedrich Merz‘ Veranstaltungen benutzt, werde ich rechtliche Schritte einleiten“, teilte Soho Bani anschließend auf Instagram.
Auch Herbert Grönemeyer wehrte sich dagegen. Er untersagte aber auch Grünen-Politiker Robert Habeck eine Verwendung. Dieser hatte in einem Post, in dem er seine Kanzlerkandidatur verkündete, das Lied gesummt. Über seinen Anwalt machte Herbert Grönemeyer deutlich: Er wolle nicht, „dass seine Person oder seine Lieder von politischen Parteien, noch dazu ohne seine Zustimmung, für jegliche Art von Wahlwerbung vereinnahmt werden“.