In Mannheim ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Dabei sind offenbar zwei Personen ums Leben gekommen. Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter festgenommen.
In Mannheim ist am Montag um 12.15 Uhr ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen sind dabei zwei Menschen ums Leben gekommen. Nach ersten Erkenntnissen sind zwischen fünf und zehn Menschen verletzt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Sicherheitskreisen. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.
Der festgenommene Autofahrer liegt nach Informationen der dpa verletzt im Krankenhaus. Er ist demnach deutscher Staatsbürger. Die Polizei geht derzeit nicht von Mittätern aus.
In der Universitätsklinik werden bislang insgesamt drei Opfer behandelt. Die zwei Erwachsenen und ein Kind seien mit hoher medizinischer Dringlichkeit eingestuft worden und würden akutmedizinisch versorgt, teilte die Klinik mit. Nach Informationen von Mannheim24 ist die ausgerufene Großlage am Klinikum zwar beendet, man sei im Bedarfsfall aber weiter auf eine kurzfristige notfallmäßige Versorgung von Patienten im Rahmen des Schadensereignisses vorbereitet.
Noch ist es unklar, ob es sich bei der Todesfahrt um einen Unfall oder einen Anschlag handelt.
Video | Mannheim: Video soll Festnahme des mutmaßlichen Täters zeigen
Der Vorfall ereignete sich am zentralen Paradeplatz in der Innenstadt von Mannheim. Nach den Informationen, die bislang bekannt sind, raste der Autofahrer auf der Einkaufstraße Planken in der Nähe des Wasserturms in eine Menschenmenge. In der Fußgängerzone befindet sich dort eine Filiale von Galeria Kaufhof.
Die Innenstadt ist nach Polizeiangaben weiträumig abgesperrt worden. Es könne sein, dass die Absperrmaßnahmen noch bis in den späten Abend andauern würden, sagte ein Polizeisprecher vor Ort.
Mannheim liegt im Norden Baden-Württembergs an der Grenze zu Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. In Mannheim war bereits am Sonntag ein Faschingsumzug durch die Stadt gezogen. Am Montag fand noch ein Fasnachtsmarkt in der Innenstadt statt.
Der Markt besteht aus rund 60 Imbissbuden, Fahr- und Spielgeschäften von Schaustellern. Ersten Informationen des „Mannheimer Morgens“ zufolge ist aber keiner der Schausteller betroffen. „Es ist schrecklich hier“, zitierte die Zeitung einen der Schausteller. „Keiner weiß, was passiert ist, man sieht nur Verletzte und den Toten, und man weiß nicht, was man machen soll.“
Nach Angaben der Polizei gibt es auch im benachbarten Ludwigshafen wegen des Einsatzes in Mannheim vermehrte Kontrollen. Man unterstütze mit Kontrollmaßnahmen im Innenstadtbereich und auf den Brücken nach Mannheim, teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz in der rheinland-pfälzischen Nachbarstadt von Mannheim mit.
In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Anschläge gegeben, bei denen Fahrzeuge in Menschenmengen gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war. Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben.