
ARD verteidigt „Mozart/Mozart“ nach Kritik
„Es war nie das Ziel, die reale Geschichte nachzuerzählen“
18.12.2025 – 15:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Die ARD-Produktion „Mozart/Mozart“ musste neben schlechten Quoten auch noch jede Menge Kritik hinnehmen. Jetzt bezieht der Sender Stellung.
Im ARD-Mehrteiler „Mozart/Mozart“ wird die Geschichte der musikalischen Wunderkinder Wolfgang Amadeus Mozart und seiner Schwester Maria Anna Mozart, genannt „Nannerl“, erzählt. Das Ganze erhielt allerdings einen modernen Anstrich, der für Diskussionen sorgte.
Die Geschichte ist keine historische Nacherzählung. Stattdessen setzt man auf popkulturelle Brüche und fokussiert sich auf Maria Anna Mozart. Sie rückt als übersehene, strukturell unterdrückte Künstlerin in den Mittelpunkt. Das Experiment stößt in der Öffentlichkeit bislang jedoch auf wenig Gegenliebe.
Die Serie entwickelte sich nicht nur zum Quotendesaster für die ARD, auch die Kritiken fielen negativ aus. Die „Süddeutsche Zeitung“ verlieh „Mozart/Mozart“ etwa den Titel der „meistgehassten Serie des Jahres“. Die „Frankfurter Allgemeine“ spricht von „Mobbing von Hochkultur“. Übel stößt den Zuschauern auch auf, dass historische Fakten außen vor gelassen werden.
Jetzt meldet sich die ARD zu der Kritik zu Wort und verteidigt die Produktion. „Mozart/Mozart ist eine fiktionale Serie, die eine eigene Geschichte auf außergewöhnliche Weise erzählt. Sie orientiert sich an einem historischen Rahmen und nimmt sich bewusst Freiheiten, wie dies im Übrigen viele historische Filme und Serien – mal etwas mehr, mal etwas weniger intensiv – tun“, erklärt Dr. Lars Jacob aus der ARD-Programmdirektion auf Anfrage von t-online. „Es war nie das Ziel, die reale Geschichte 1:1 nachzuerzählen.“
Das Team habe sich die „künstlerische Freiheit genommen, den Fokus auf einige Themen zu setzen, die bislang vernachlässigt wurden“. Dazu zähle die Rolle der Frauen im 18. Jahrhundert, wie die der Maria Anna Mozart, und die gesellschaftlichen Zwänge, in denen sie steckten. „Die Serie macht diese Frauen sichtbar und gibt ihnen eine Bühne, die sie seinerzeit nicht hatten.“
Finanziert wurde die Produktion jedoch durch den Rundfunkbeitrag. Wie viel Geld für „Mozart/Mozart“ genau verwendet wurde, verrät die ARD aber nicht. „Produktionskosten als Teil der Vertragsvereinbarungen mit externen Produktionsfirmen und Partnern unterliegen der Vertraulichkeit“, so Dr. Jacob. Konkrete Summen dürften daher nicht genannt werden.











