
Über Kopfhörer
Dolmetscher im Ohr: Tech-Riesen starten Übersetzung in Echtzeit
15.12.2025 – 17:13 UhrLesedauer: 2 Min.
Apple und Google haben Echtzeit-Übersetzungen für Kopfhörer gestartet. Die KI-Systeme übertragen Gespräche direkt ins Ohr. Das sollten Nutzer wissen.
Apple und Google haben ihre Übersetzungstechnologie deutlich erweitert und bringen maschinelle Echtzeit-Übersetzungen auf Kopfhörer. Während Apple die Funktion mit iOS 26.2 in der EU freigeschaltet hat, läuft Googles Version zunächst nur in ausgewählten Ländern außerhalb Europas.
Nutzer von Apples Live-Übersetzung benötigen ein iPhone ab Generation 11 sowie AirPods Pro 3, AirPods Pro 2 oder AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung. Zudem muss die Funktion Apple Intelligence in den Einstellungen des iPhones aktiviert sein.
Die Software unterstützt zum Start neun Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Japanisch, Koreanisch und Chinesisch. Um die Übersetzung zu starten, drücken beide Gesprächspartner gleichzeitig die Bedienelemente ihrer AirPods. Die aktive Geräuschunterdrückung dämpft dabei die Stimme des Gegenübers, sodass sich Nutzer auf die übersetzte Version konzentrieren können. Wer keine AirPods besitzt, kann sich alternativ eine Textversion auf dem iPhone-Display anzeigen lassen.
Laut Apple werden alle Gespräche ausschließlich lokal auf dem Gerät verarbeitet. Daten würden nicht auf externe Server übertragen. Die Funktion ist in die Übersetzen-App integriert und funktioniert auch in Nachrichten, Facetime und der Telefon-App. Apple kennzeichnet die Technologie als Beta-Version, sie ist also noch nicht vollständig ausgereift.
Google öffnet seine Live-Übersetzung künftig für sämtliche Bluetooth-Kopfhörer, nicht mehr nur für die eigenen Pixel Buds. Die Technologie basiert auf dem KI-Modell Gemini und soll mehr als 70 Sprachen unterstützen. Das System arbeitet nach Angaben von Google kontextbezogen und übersetzt nicht mehr Wort für Wort.
Stattdessen analysiere die Software den Zusammenhang und finde passendere Formulierungen für Redewendungen und umgangssprachliche Ausdrücke. Die englische Wendung „stealing my thunder“ etwa werde korrekt als „mir die Show stehlen“ übersetzt, nicht wortwörtlich als „stiehlt mir den Donner“. Zudem filtere die Technologie Hintergrundgeräusche heraus und erhalte Tonfall, Betonung und Sprachmelodie der Sprecher.
Darüber hinaus sollen Nutzer die Funktion laut Google nicht nur für Gespräche verwenden können, sondern auch, um Vorträgen zuzuhören oder fremdsprachige Filme und Serien zu verfolgen. Google hat zudem ein Sprachlerntool in die Translate-App integriert, das nun auch in Deutschland nutzbar ist. Die Funktion gibt Nutzern Feedback zur Aussprache und ermöglicht es, Lernfortschritte über eine Streak-Anzeige zu verfolgen.
Android-Nutzer in den USA, Mexiko und Indien können die Beta-Version bereits verwenden, Nutzer in Deutschland müssen sich noch etwas gedulden. Die Erweiterung auf iOS und weitere Länder ist für 2026 geplant.











