
Verdächtige festgenommen
Anschlagspläne auf Weihnachtsmarkt – Ermittlungen laufen
Aktualisiert am 14.12.2025 – 13:09 UhrLesedauer: 3 Min.
In Niederbayern werden fünf Männer festgenommen. Ihr Plan soll vorgesehen haben, mit einem Fahrzeug in einen Markt zu fahren. Die Polizei hält die Sicherheitskonzepte für ausreichend.
Nach der Festnahme von fünf Terrorverdächtigen wegen eines mutmaßlich geplanten Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Niederbayern laufen die Ermittlungen weiter, viele Fragen sind weiter offen. Die Polizei sieht aber keinen Grund, ihre Sicherheitskonzepte zu verschärfen.
Welchen Weihnachtsmarkt sie im Visier gehabt haben sollen, wie konkret die Anschlagspläne waren und wo die Männer festgenommen wurden, gab die ermittelnde Generalstaatsanwaltschaft München zunächst nicht bekannt. Mitgeteilt wurde nur, dass ein islamistisches Motiv angenommen werde, die Verdächtigen es anscheinend auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing abgesehen hatten und die Tat wohl mit einem Fahrzeug verüben werden sollte.
Einen konkreten Weihnachtsmarkt hatten die Männer womöglich noch nicht im Blick. Aus Sicherheitskreisen hieß es, man habe nach dem ersten Hinweis auf eine mögliche Anschlagsplanung genauer hingeschaut und dann rasch gehandelt, um kein Risiko einzugehen.
Die fünf Männer waren bereits am Freitag von Spezialeinsatzkräften festgenommen worden. Die Sicherheitsbehörden waren nach eigenen Angaben zwei Tage vorher auf sie aufmerksam geworden. Wie sie ihnen auf die Schliche kamen, ist nicht bekannt.
Am Samstag ergingen Haftbefehle gegen vier der Männer. Einer wurde in Präventivgewahrsam genommen, wie die Generalstaatsanwaltschaft München bestätigte. Ob und falls ja, wie sich die Männer zu den Vorwürfen äußerten, blieb zunächst offen. Ebenso, ob sie im Landkreis Dingolfing-Landau lebten.
Bei den Männern handelt es sich den Ermittlern zufolge um einen 56-jährigen Ägypter, einen 37-jährigen Syrer und drei Marokkaner im Alter von 22, 28 und 30 Jahren. Der Ägypter, ein islamischer Prediger, soll nach derzeitigem Erkenntnisstand in einer Moschee im Raum Dingolfing-Landau zu einem Anschlag aufgerufen haben, „um möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen“, wie die Generalstaatsanwaltschaft erklärte.
Die drei Marokkaner sollen demnach bereit gewesen sein, den Anschlag auszuführen. Ihnen wird vorgeworfen, sich zum Mord bereiterklärt zu haben. Der Syrer soll die Männer in ihrem Entschluss bestärkt haben. Ein Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) wird dem Vernehmen nach nicht angenommen.
Die Zentralstelle der Generalstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus leitete den Einsatz, an dem auch das Landesamt für Verfassungsschutz beteiligt war. Ein ausländischer Nachrichtendienst sei nicht involviert gewesen, hieß es. Weitere Informationen waren bis zum Sonntagmorgen nicht zu bekommen.
„Dank der hervorragenden Zusammenarbeit unserer Sicherheitsbehörden konnten in kürzester Zeit mehrere Tatverdächtige festgenommen und damit ein potenzieller islamistisch motivierter Anschlag in Bayern verhindert werden“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). „Wir sind in der Lage, unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen!“ Nun müssten die Hintergründe gemeinsam mit der Generalstaatsanwaltschaft München aufgeklärt werden.










