Angriff am U-Bahnhof
Demo-Teilnehmer in Nürnberg attackiert
22.04.2025 – 01:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Polizei musste bei Protesten in Nürnberg mehrfach eingreifen. Nach den offiziellen Demonstrationen kam es zu einem Übergriff an einem U-Bahnhof.
Ein Angriff am U-Bahnhof Opernhaus hat den unrühmlichen Abschluss eines spannungsgeladenen Demonstrationsabend in Nürnberg gebildet. Rund eine halbe Stunde nach dem offiziellen Ende der Veranstaltungen gerieten ehemalige Versammlungsteilnehmer beider politischer Lager aneinander.
Ein Mann wählte den Notruf und meldete, von mehreren Personen attackiert zu werden. Als Einsatzkräfte am U-Bahnhof eintrafen, waren die mutmaßlichen Angreifer bereits geflüchtet. Die Polizei konnte jedoch kurz darauf mehrere verdächtige Personen in der Nähe des Plärrers ausfindig machen und kontrollieren. Ob und welche Straftaten bei diesem Zusammenstoß begangen wurden, ist nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Der Vorfall ereignete sich nach einer angespannten Demonstrationslage in der Nürnberger Innenstadt am Ostermontagabend. Die rechtsextreme Bewegung „Team Menschenrechte“ hatte sich unter dem provokanten Motto „Frohe Ostern! Auf dass die Deutschen ihre Eier wiederfinden!“ am Hallplatz versammelt. Etwa 100 Personen nahmen an diesem Aufmarsch teil.
Als Reaktion formierten sich zwei Gegenproteste: Eine Mahnwache mit rund 120 Teilnehmern sowie ein größerer Aufzug unter dem Banner „Nürnberg nazifrei“ mit etwa 400 Menschen. Die Polizei stand vor der Herausforderung, ein direktes Aufeinandertreffen der verfeindeten Gruppen zu verhindern.
Nach Auflösung der großen Gegendemonstration am Hefnersplatz versuchten mehrere Kleingruppen, die Route der Rechtsextremen zu blockieren. Auf der Peter-Vischer-Straße setzten sich Gegendemonstranten auf die Fahrbahn, sodass die Polizei in Absprache mit den Organisatoren die Strecke des rechten Aufzugs ändern musste. Eine weitere Sitzblockade in der Theatergasse konnte ohne Polizeieingriff umgangen werden.
Während der Abschlusskundgebung der Rechtsextremen sorgte eine Gruppe von etwa zwei Dutzend vermummten Gegendemonstranten für Aufsehen, die sich auf dem Hallplatz niederließen. Als sie trotz Aufforderung ihre Gesichtsbedeckungen nicht entfernten, stellte die Polizei ihre Personalien fest und leitete Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ein.
Unter der Leitung der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte waren zahlreiche Einsatzkräfte im Einsatz, um größere Ausschreitungen zu verhindern.