Neujahrsempfang der CDU in Düsseldorf
Merkel-Rede: Europa braucht die USA – auch unter Trump
18.01.2025 – 20:04 UhrLesedauer: 1 Min.
Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei einem Auftritt in Düsseldorf die transatlantische Partnerschaft als unverzichtbar für Europas Sicherheit betont und sich für Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ausgesprochen.
Angela Merkel hat beim Neujahrsempfang der nordrhein-westfälischen CDU eine Rede gehalten. Dabei betonte sie die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft, gerade angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Diese Partnerschaft sei unverzichtbar für Europas Sicherheit und die Souveränität der Ukraine, die nur mit Unterstützung der USA und der Nato gewährleistet werden könne. Sie unterstrich die Notwendigkeit einer glaubwürdigen Abschreckung durch höhere Verteidigungsausgaben.
Ex-Kanzlerin Merkel bezeichnete Donald Trump zudem als „besonderen Präsidenten“, dessen Politik auf Sieger-Verlierer-Szenarien basiere. Europa müsse darauf mit einer Bündelung seiner Interessen reagieren. Zugleich hob sie die Bedeutung der Europäischen Union als „Lebensversicherung“ für Europa hervor.
Mit Blick auf die vorgezogene Bundestagswahl warb Merkel für Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten der Union. Der Regierungswechsel sei angesichts der aktuellen Herausforderungen notwendig, um Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst lobte Merkel als internationale Stabilitätsfigur und betonte die Rolle Deutschlands als Verantwortungsträger in Europa. Er sieht in Merz den geeigneten Kanzler, um diese Rolle wieder auszufüllen und den Dialog mit den USA auf Augenhöhe zu führen.
Die CDU positioniert sich mit einem Programm, das in der Migrationspolitik deutlich konservativer ist als Merkels frühere liberale Linie. Der Wahlkampf zeigt die Spannungen zwischen Merkels Erbe und den Positionen der aktuellen Unionsführung, während die Partei auf eine stärkere Führungsrolle Deutschlands in Europa setzt.