
Nach mehr als 10 Jahren
Suche nach Flug MH370 wird neu aufgerollt
29.12.2025 – 14:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Mehr als ein Jahrzehnt nach dem mysteriösen Verschwinden des Fluges MH370 beginnt eine neue Suche. Für die Familien der 239 Opfer könnte es die letzte Chance sein, endlich Antworten zu bekommen.
Das Unternehmen Ocean Infinity beginnt am Dienstag eine neue Suche nach dem 2014 verschwundenen Flug MH370 im Indischen Ozean. Die 55-tägige Mission konzentriert sich auf Gebiete mit der höchsten Wahrscheinlichkeit, das Wrack der Boeing 777 zu finden. Das teilte das malaysische Verkehrsministerium mit.
Die Malaysia-Airlines-Maschine war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwunden. Anhand technischer Signale konnte später rekonstruiert werden, dass das Flugzeug aus bislang ungeklärter Ursache vom Kurs abgewichen war.
Bis heute wurden lediglich einige Dutzend Wrackteile an verschiedenen Küsten angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Insassen aus 14 Ländern und dem Flugrekorder fehlt weiterhin jede Spur. Das Verschwinden der Maschine zählt zu den größten Rätseln der Luftfahrtgeschichte.
„Die Suche ist mir persönlich wichtig, weil ich glaube, dass sie uns vielleicht etwas mehr darüber verraten könnte, was geschehen ist“, sagte der Ehemann einer bei dem Unglück ums Leben gekommenen Frau dem australischen Sender SBS. Für viele Familien habe die neue Suche eine tiefe persönliche Bedeutung – es gehe darum, endgültig Abschied nehmen zu können.
Für die Suche soll Ocean Infinity eine Summe von 60 Millionen Euro bekommen – allerdings nur, wenn sie erfolgreich ist. Das Unternehmen hatte bereits im Februar eine Suche mit einem Tiefsee-Versorgungsschiff und autonomen Unterwasserfahrzeugen etwa 1.500 Kilometer vor der Küste von Perth in Westaustralien durchgeführt. Die Arbeiten wurden im April wegen schlechter Wetterbedingungen unterbrochen.
Das Unternehmen war schon 2018 an einer erfolglosen Suche beteiligt. Hoffnung macht jedoch, dass Ocean Infinity bei anderen Missionen erfolgreich war: 2018 spürten ihre Mini-Unterwasserfahrzeuge das im Jahr zuvor verschollene argentinische U-Boot „ARA San Juan“ vor der Küste Patagoniens auf.
Parallel zur neuen Suchaktion laufen noch juristische Verfahren. Ein Gericht in Peking urteilte am 8. Dezember in erster Instanz, dass acht Familien vermisster Passagiere Entschädigungen von Malaysia Airlines erhalten sollen. Die meisten Passagiere waren Chinesen. Von ursprünglich mehr als 70 Verfahren wurden 47 durch Einigungen mit der Fluggesellschaft beigelegt. Anfang Dezember waren noch mehr als 20 Verfahren offen.










