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Home » Kim Bui über Körperbild und das Mentale – „viel Arbeit zu tun“
Sport

Kim Bui über Körperbild und das Mentale – „viel Arbeit zu tun“

Von zeit-heute.deDezember 26, 20252 Min Gelesen
Kim Bui über Körperbild und das Mentale – „viel Arbeit zu tun“
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Kim Bui über Körperbild und das Mentale – „viel Arbeit zu tun“

Dies bedeutet, dass der eigene Körper dann auch über die Rückmeldungen von außen reguliert wird. Beispielsweise über Wertungsrichter und Trainer, aber auch Plattformen wie Social Media.

Warum Trainerinnen und Trainer trotzdem solche Aussagen tätigen? Kim Bui kann nur Vermutungen anstellen, sie glaubt jedoch: „Manchmal wissen es die Trainer vielleicht auch nicht anders, weil sie es selbst nicht anders vorgelebt bekommen haben. Auch sie bekommen Druck von den Verbänden und müssen Erfolge liefern. So geben sie den Druck an die Athleten weiter.“

Dies ist auch deshalb problematisch, weil viele Athletinnen ihre Sportart bereits seit jungen Jahren ausüben. Sie turnen seit ihrer Kindheit und sind dadurch ein System aus Druck und Beobachtung gewohnt. Der Deutsche Turner-Bund hat über fünf Millionen Mitglieder, 66 Prozent davon sind weiblich. Wenn die Athletinnen noch jung sind, vertrauen sie auf das, was die Trainerinnen und Trainer sagen. Das Umfeld prägt das Verhalten stark.

Die Trainer und Funktionäre haben laut Beckmann einen „enormen Einfluss“, Rückmeldungen würden „oft gar nicht hinterfragt, sondern direkt verinnerlicht“. Im Deutschen Turner-Bund sind gemessen an der Gesamtmitgliederzahl 59 Prozent Kinder. Davon sind wiederum in absoluten Zahlen mehr als eine Million weiblich.

Gerade Kinder sind anfällig dafür, „dass sich Selbstwert und Identität sehr früh und zu stark über die Leistung oder den Körper definieren“, so Beckmann. Der Sport nehme dann so viel Raum ein, dass die Athletinnen sich nur noch darüber an dem daran gekoppelten Erfolg identifizieren.

Laut Beckmann spielen dabei zwei Aspekte eine Schlüsselrolle, um dem entgegenzuwirken: Ein positives Denken, daran aufgezogen, dass Freude am Sport und die antrainierte Muskulatur gesund sind. Dazu die Erkenntnis, „dass der Körper eine Ressource und ein Werkzeug ist“. Also nicht zu bewerten, wie er aussieht, sondern zu sehen, was der eigene Körper leisten kann. Auch der Sport müsse als Ganzes gesehen werden. „Also nicht nur physisch, sondern auch psychologisch“, so Beckmann weiter.

Dem stimmt auch Kim Bui zu, die sich nicht nur für das Turnen, sondern generell für einen gesunden Sport einsetzt. Als Teil der IOC-Athletenkommission ist sie ebenso dafür, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie hart Sport sein kann und dass er nicht nur den Körper, sondern auch den Geist fordert. Sie betont allerdings: „Es muss auch dahingehend Hilfe geben. Wir trainieren den Körper, weil er auf Hochleistung getrimmt werden muss, um den Anforderungen der jeweiligen Sportart gerecht zu werden, aber auch der Geist muss trainiert werden.“

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