
Großeinsatz in Gießen
Unfall oder Absicht? Autofahrer kracht in Bushaltestelle
Aktualisiert am 23.12.2025 – 01:05 UhrLesedauer: 3 Min.
In Gießen läuft aktuell ein Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften. Nach ersten Erkenntnissen ist ein Mann in eine Bushaltestelle gefahren und danach geflüchtet.
In der Gießener Innenstadt ist ein Mann am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr mit seinem Auto in eine Bushaltestelle gefahren und hat dabei nach Polizeiangaben vier Menschen teilweise schwer verletzt. Ob es sich um einen Unfall handelt oder möglicherweise Absicht dahintersteckt, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Die Beamten suchen nun Bilder und Videos von Zeugen, die vielleicht neue Erkenntnisse zum Hergang geben können. Weitere Angaben zu den Verletzten gab es zunächst nicht.
Der hessische Innenminister Roman Poseck (CDU) hält „ein politisches oder gar terroristisches Motiv“ nach den aktuell vorliegenden Erkenntnissen für eher unwahrscheinlich. „Es erscheint nach derzeitigem Stand möglich, dass eine Erkrankung Ursache für das Verhalten des Fahrers ist“, erklärte Poseck am späten Abend.
„Die schwere Verletzung der besonders betroffenen Person ist nach derzeitigem Stand nicht durch ein gezieltes Zufahren, sondern durch eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug verursacht worden“, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Landesregierung spreche allen Verletzten und deren Angehörigen ihr Mitgefühl aus. „Gerade so kurz vor Weihnachten macht dieser Vorfall besonders betroffen“, erklärte Poseck weiter. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.
Nach ersten Ermittlungen soll der 32-Jährige zuvor mit seinem Auto an einer Ampel gegen zwei Fahrzeuge geprallt sein. Er habe seine Fahrt fortgesetzt und sei dann gegen die Bushaltestelle gefahren. Danach sei der Mann weitergefahren. Auf einem Video, das der „Gießener Allgemeine“ vorliegt, soll zu sehen sein, wie er mit seinem Auto weitere parkende Autos rammt, bevor er stoppt und anschließend von der Polizei festgenommen wird. Der 32-Jährige stammt aus Aserbaidschan und lebt in Gießen.
Unklar blieb zunächst auch, ob der Fahrer verletzt wurde und ob er möglicherweise die Absicht hatte, sich der nicht weit entfernten Fußgängerzone zu nähern. Wie üblich in solchen Fällen werde auch untersucht, ob der Fahrer unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol stand, erklärte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage von t-online. Weitere Informationen, zum Beispiel zu den Verletzten, sollen demnach erst später bekannt gegeben werden.
Die Polizei sicherte den Unfallbereich ab und errichtete mobile Sichtschutzwände. Vom nahen Weihnachtsmarkt drang am Abend Musik bis zu der Stelle des Zwischenfalls.
Der Betrieb auf dem gut besuchten Weihnachtsmarkt lief weiter. Die Menschen tranken Glühwein und standen in Gruppen beisammen. Eine Person berichtete, sie habe einen Knall gehört, sich aber nichts weiter dabei gedacht.










