
Der fährt sich flink wie eine Flipperkugel, könnte man sagen. Klein, wendig, immer bereit zur nächsten Kurve – und das Grinsen kommt mit dem nächsten Herausbeschleunigen aus der Kurve. Bei Nässe scharren die Vorderräder kurz, bevor das Sperrdifferenzial und die Assistenzsysteme sauber eingreifen. Langweilig ist er nicht.
Dass der Mokka GSE so fahraktiv wirkt, liegt nicht nur am starken E-Motor. Opel hat gezielt an den Komponenten gearbeitet, die für Dynamik sorgen: Die Vorderachse wurde mit einem mechanischen Sperrdifferenzial ausgestattet, das die Traktion bei starker Beschleunigung verbessert. Das Fahrwerk bekam spezielle Hydro-Stoßdämpfer und eine neue Abstimmung mit mehr Wanksteifigkeit gegen zu starke Karosseriebewegungen und einer härteren Gummimischung an den Federbuchsen. Dadurch bleibt der GSE straff, aber kontrollierbar.
Auch die Lenkung wurde überarbeitet: Sie spricht deutlich direkter an und vermittelt spürbar mehr Rückmeldung als beim Standardmodell. Dazu kommt eine Bremsanlage, die zur Leistung passt: Vorn verzögern 380 Millimeter große Bremsscheiben, die von gelben Vierkolben-Sätteln in die Zange genommen werden.
Klar ist aber auch: Wer den GSE so sportlich fährt, wie er sich anfühlt, bringt den Akku schneller an seine Grenzen. Die 54-kWh-Batterie liefert laut WLTP bis zu 336 Kilometer – im Alltag sind es eher rund 260 oder weniger. Wer öfter den Sportmodus nutzt (und ausnutzt), landet bei knapp über 21 kWh Verbrauch auf 100 km.
Geladen wird mit bis zu 100 kW – von 20 auf 80 Prozent dauert es etwa 27 Minuten. Nicht schlecht, aber im Vergleich zu modernen 800-Volt-Systemen spürbar langsamer. Hier zeigt sich: Der Mokka basiert nicht auf einer neuen E-Plattform. Das Set-up ist solide, aber nicht topmodern.
Der Mokka GSE startet bei 47.300 Euro – knapp 10.000 Euro über dem Einstiegsmodell, das ist sicher nicht günstig. Dafür gibt es fast alles ab Werk: Sportsitze, Touchscreen, Assistenzsysteme. Nur zwei Extras sind aufpreispflichtig: eine schwarze Motorhaube (350 Euro) und ein Müdigkeitswarner (100 Euro).
Der Opel Mokka GSE zeigt, dass Elektromobilität nicht nur Reichweite und Ladeleistung bedeuten muss. Er sieht brav aus, fährt sich aber wie ein echter GSE: mit Druck, mit Griffigkeit – und mit dem gewissen Etwas, das Lust auf die nächste Kurve macht. Natürlich ist er kein Langstrecken-Spezialist, und auch die Ladezeiten könnten schneller sein. Doch wer auf Emotionen hinterm Steuer aus ist, bekommt hier genau das – in einem Auto, das mehr kann, als es zeigt. Oder anders gesagt: Dieser Mokka hat es in sich.









