
Hier sind die Lücken am größten
Deutschlands Tankstellen sterben im Rekordtempo
19.12.2025 – 07:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Zapfsäule verschwindet zunehmend aus der Landschaft. Bis 2025 sank ihre Zahl auf einen neuen Tiefststand. Übrig bleiben große Stationen, die mehr Supermarkt als Tankstelle sind.
Deutschlands Tankstellennetz schrumpft. Im Jahr 2025 gab es nur noch 14.018 Tankstellen. Das sind 359 weniger als im Vorjahr. Dieser Abwärtstrend ist historisch: 1970 zählte die Bundesrepublik noch mehr als 46.000 Tankstellen, Mitte der 1980er-Jahre waren es 20.000. Seitdem geht die Zahl kontinuierlich zurück. Zwar weniger schnell, aber kontinuierlich.
Vor allem in ländlichen Regionen entstehen weiße Flecken. Steigende Kosten und geringe Margen treiben kleine Betreiber in die Pleite. Übrig bleiben meist große Ketten. Für Autofahrer in dünn besiedelten Gebieten bedeutet das: Wer tanken will, muss seine Route planen. Der schnelle Tankstopp von früher wird zur weiten Fahrt.
Mit Benzin und Diesel lässt sich kaum noch Geld verdienen. Vom Literpreis bleiben dem Pächter nur wenige Cent. Davon muss er Personal, Pacht und Transport bezahlen. Das eigentliche Geschäft findet im Shop statt. Was früher das Mettbrötchen war, ist heute der Lachsbagel oder der Latte Macchiato. Die Tankstelle wandelt sich zum Supermarkt mit angeschlossener Zapfsäule.
Und wenn es nach den Konzernen geht, wird diese Entwicklung auch anhalten. Ihre Strategie für die Zukunft: Während das E-Auto draußen lädt, soll der Kunde drinnen konsumieren. Doch dieser Plan geht nur teilweise auf. Bisher greift weniger als die Hälfte der Kunden im Shop zu. Die hohen Preise schrecken viele ab, deshalb wird oft nur im Notfall eingekauft.
Und was noch schwerer wiegt: Vier von fünf Stromer-Fahrern tanken in der Regel zu Hause. Mehr Ladesäulen werden das Tankstellensterben offenbar nicht beenden.










