
Auch wenn infolge der Wechseljahre Blasenprobleme und vaginale Beschwerden (wie schmerzhafter Geschlechtsverkehr) auftreten, ohne dass sich die Vaginalschleimhaut bereits erkennbar verändert hat, ist eine örtliche Behandlung mit Östrogen geeignet.
Sobald in der Vagina wieder ein Mangel an Östrogen herrscht, treten die erfolgreich behandelten Beschwerden allerdings erneut auf. Um dem Gewebeschwund und der Blasenschwäche nachhaltig entgegenzuwirken, ist es daher erforderlich, die örtliche Hormongabe dauerhaft fortzuführen.
Auch aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen. Denn selbst bei langfristiger Anwendung östrogenhaltiger Vaginalcremes oder ähnlicher Präparate sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen oder gar Komplikationen zu erwarten.
Gegen Blasenprobleme hilft eine alleinige Behandlung mit Östrogen aber nur begrenzt. Denn auch wenn eine Blasenschwäche in oder nach den Wechseljahren auftritt, ist der Hormonmangel nicht unbedingt ihre einzige Ursache. Darum empfehlen Ärztinnen und Ärzte normalerweise weitere Maßnahmen, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen.
So bessert sich eine Belastungsinkontinenz, bei der eine Muskelschwäche des Beckenbodens besteht, mitunter durch regelmäßiges Beckenbodentraining, eine Elektrostimulation und (im Fall von Übergewicht) Abnehmen. Wenn weder diese Maßnahmen noch die örtliche Östrogentherapie oder andere Medikamente helfen, kommt womöglich eine OP in Betracht.
Eine Dranginkontinenz, die viele verschiedene Gründe haben kann, ist dementsprechend schwieriger zu behandeln und nur selten vollständig heilbar. Oft lassen sich die Symptome aber mithilfe einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen deutlich bessern, etwa durch:
Obwohl Veränderungen im Urogenitaltrakt wie eine trockene Vagina und Blasenprobleme aufgrund der Wechseljahre weitverbreitet sind und sich üblicherweise über die Jahre verstärken, wenden viele Betroffene weder Östrogen noch andere Behandlungen an, um ihre Beschwerden zu lindern. Die Folgen reichen von häufig wiederkehrenden Infektionen über ein zunehmend beeinträchtigtes Sexualleben bis hin zu sozialem Rückzug.
Doch so weit muss es nicht kommen: Selbst für den Fall, dass keine Behandlung einschließlich Östrogen die Funktion der Blase vollständig wiederherstellen kann, lässt sich die Lebensqualität in der Regel zumindest deutlich steigern.










